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Neuer Höchststand bei Gewinnwarnungen in Deutschland, Gefahr durch Coronavirus

Zahl der Gewinnwarnungen auf Rekordniveau: 171 negative Prognosekorrekturen im Jahr 2019 (Quelle: EY)
Zahl der Gewinnwarnungen auf Rekordniveau: 171 negative Prognosekorrekturen im Jahr 2019 (Quelle: EY)

Die Zahl der Gewinn- und Umsatzwarnungen in Deutschland hat 2019 ein Rekordniveau erreicht. Die 306 im Prime Standard gelisteten Unternehmen veröffentlichten insgesamt 171 Gewinn- oder Umsatzwarnungen – ein Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur im DAX ging die Zahl der Warnungen zurück: von 16 auf elf. In den übrigen Indizes wurde hingegen deutlich häufiger vor schlechten Zahlen gewarnt als im Vorjahr. Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die veröffentlichungspflichtige Korrekturen an Gewinn- und Umsatzprognosen seit dem Jahr 2011 untersucht.

Erstmals seit dem Jahr 2014 lag demnach die Zahl der Unternehmen, die ihre eigenen Ziele verfehlten, zudem höher als die Zahl derer, die sich besser als angekündigt entwickelten: Insgesamt 125 positive Gewinn- oder Umsatzerwartungen wurden veröffentlicht – weniger als im Vorjahr, als noch 137 Mal die Prognosen nach oben korrigiert wurden.

Autoindustrie am stärksten betroffen

Die meisten Warnungen kamen im vergangenen Jahr aus der Automobilbranche: Zehn der zwölf börsennotierten Autokonzerne bzw. -zulieferer mussten ihre Prognosen nach unten korrigieren. Neben der Automobilindustrie erwiesen sich Branchen mit engen Verbindungen zur Automobilbranche im vergangenen Jahr als besonders anfällig – so musste gut jedes zweite Chemieunternehmen seine Erwartungen nach unten korrigieren.

Obwohl die Märkte angesichts der konjunkturellen Eintrübung eigentlich auf schlechte Zahlen vorbereitet waren, wirkten sich die Gewinnwarnungen erheblich auf die Kurse aus: Im Durchschnitt sanken die Kurse am Tag der Warnung um sieben Prozent, die Gewinnziele wurden dabei um durchschnittlich 37 Prozent nach unten korrigiert. Wenn hingegen Unternehmen ein Übertreffen ihrer Prognosen ankündigten, führte das am Tag der ad-hoc-Meldung im Schnitt zu einem Anstieg des Aktienkurses um vier Prozent – was allerdings auch mit einer deutlich geringeren durchschnittlichen Anhebung des Gewinnziels um 18 Prozent korrespondierte.

Ausblick: Neue Risiken drohen

Trotz der Entspannung im chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt rechnet EY mit einer schwachen weltweiten Konjunkturentwicklung im ersten Quartal.

"Die Ausbreitung des Coronavirus wird neben den humanitären auch erhebliche wirtschaftliche Folgen haben", sagt Dr. Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY. "Der chinesische Markt ist inzwischen sowohl als Produktionsstandort als auch als Absatzmarkt enorm wichtig. Die massiven Maßnahmen der chinesischen Behörden zur Eindämmung der Krise bremsen die chinesische Wirtschaft und unterbrechen weltweite Lieferketten."


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(vg) 18.02.2020



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vg 18.02.2020