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Umweltschutz ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland

Deutsche Unternehmen haben 2017 Umweltschutzgüter im Wert von über 86 Milliarden Euro produziert – rund sechs Prozent der gesamten deutschen Industrieproduktion. Im internationalen Handel liegt Deutschland mit einem Anteil von 13,6 Prozent nach China mit 14,9 Prozent an zweiter Stelle. In nahezu allen Weltregionen und über alle Umweltschutzbereiche hinweg ist die Nachfrage nach deutschen Umweltschutzgütern weiterhin hoch.

Das zeigen zwei Berichte des Umweltbundesamtes (UBA) zu Produktion, Umsatz und Außenhandel sowie Forschung und Patentanmeldungen im Bereich Umweltschutz.

Patentanmeldungen und Exportanteil sinken

Gleichzeitig hat die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands laut UBA in den vergangenen zehn Jahren deutlich abgenommen. Gegenüber 2007 sank der Welthandelsanteil deutscher Umweltschutzgüter um 3,2 Prozentpunkte, von 16,8 Prozent auf 13,6 Prozent in 2017. Der weltweite Patentanteil Deutschlands ist noch stärker gesunken: von 18,2 Prozent im Zeitraum 2002 bis 2006 auf 13,5 Prozent im Zeitraum 2012 bis 2016. Noch gehörte die Bundesrepublik damit zusammen mit Japan und den USA zu den drei wichtigsten Patentanmeldern.

UBA -Präsident Dirk Messner: "Deutsche Unternehmen profitierten auf den grünen Märkten lange davon, dass für sie schon früh hohe umweltpolitische Standards galten. Diese Innovationskraft hat deutlich an Dynamik verloren. Umso wichtiger ist es, dass die Politik beim Umweltschutz Standards setzt, die deutlich über die europäischen Mindeststandards hinausgehen. So können die Unternehmen im internationalen Wettbewerb auch in Zukunft vorne dabeibleiben. Ambitionierte Umwelt- und Klimapolitik, die Planungssicherheit für Investoren schafft, ist ein zentraler Schlüssel für eine leistungsstarke Umweltwirtschaft."

Umfassendes Konzept gefordert

Insgesamt ist laut Studie in Deutschland die Anzahl der Patentanmeldungen für Klimaschutztechnologien zwischen 1991 und 2016 mehr als doppelt so stark angestiegen wie die Zahl an Patentanmeldungen insgesamt. Während das Innovationstempo im Energiebereich hoch ist, gab es beim Lärmschutz, der Abfallbeseitigung oder Abwasserbehandlung jedoch keine nennenswerten Entwicklungen.

Dirk Messner: "Wir brauchen ein umfassendes Konzept, das nicht nur Forschung und Entwicklung fördert, sondern auch Preisanreize schafft, damit sich umweltgerechte Lösungen im Markt durchsetzen können. Wichtig sind hierfür neben der CO2-Bepreisung eine klima- und umweltfreundliche Gestaltung des Steuer- und Abgabensystems und der Abbau umweltschädlicher Subventionen."

Eine weitere wichtige Stellschraube sei die Förderung grüner Unternehmensgründungen. Deshalb schlägt das Umweltbundesamt vor, einen staatlichen Dachfonds für "Grüne Gründungen" zu schaffen, der grüne Start-ups mit radikalen und disruptiven Technologien und Geschäftskonzepten in der Entwicklungs- und Wachstumsphase unterstützt und außerdem privaten Investoren ein Investment in diese Startups erleichtert.

Über die Untersuchung

Die angegebenen Daten stammen aus aktuellen Untersuchungen des Centers für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) der Leibniz Universität Hannover sowie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) für das Umweltbundesamt. Zu den Untersuchungen geht es hier und hier.

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vg 18.02.2020