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Altersgerechte Sympathieträger in der Werbung fördern die Akzeptanz

Alexander Wild ist der Gründer von Feierabend.de. 1998 gründete er das deutschsprachige Online-Netzwerk, das speziell auf Senioren abgestimmt ist (Foto: Feierabend.de)
Alexander Wild ist der Gründer von Feierabend.de. 1998 gründete er das deutschsprachige Online-Netzwerk, das speziell auf Senioren abgestimmt ist (Foto: Feierabend.de)

Die Zahl der älteren Verbraucher steigt - und damit verändern sich auch die Anforderungen an Marken und Handel. Mehr Komfort, größere Schriften und einfacheres Handling sind gefragt. Alexander Wild, Gründer des Online-Netzwerk Feierabend.de, erläutert im Interview mit markenartikel-magazin.de, welche Wünsche an das Einkaufserlebnis die älteren Zielgruppen on- und offline haben und wie sich Werbung und Packaging altersgerecht gestalten lassen.

markenartikel: Welche Tipps haben Sie mit Blick auf die Ansprache der älteren Semester für Marken und Händler – zum Beispiel mit Blick auf den Ladenaufbau?
Alexander Wild: Altersgerechte Anpassungen auf der Verkaufsfläche bereichern das Kauferlebnis und erhöhen die Verweildauer. Eine klare Wegführung mit breiteren Gängen ist ebenso gefragt wie ein gut ausgezeichnetes Leitsystem, eine Regalpräsenz auf Augenhöhe und gut sichtbare Preise. Über Wasserspender und zusätzliche Sitzgelegenheiten freuen sich ältere Kunden genauso wie über eine kleine Cafeteria-Ecke. Langes Stehen wird im Alter immer anstrengender. Spezielle Seniorenkassen steigern den Komfort. Viele Senioren sind zum regelmäßigen Toilettengang genötigt. Warum diese Toiletten nicht gleich als aktiven Verkaufsraum gestalten?

markenartikel: Und wie sieht es beim Thema Online aus?
Wild: Der Webshop sollte übersichtlich gestaltet sein, mit einer gut strukturierten Warenpräsentation und ausführlichen Produktbeschreibungen. Besonders wichtig sind die einfache Handhabung der Bestellungen und ausführliche Informationen zum Datenschutz und zur Cybersicherheit bei der Bezahlung. Von Senioren besonders geschätzt wird eine persönliche Erreichbarkeit bei Fragen.

markenartikel: Auch in punkto Werbung haben die älteren Verbraucher andere Ansprüche. Was raten Sie Markenherstellern hier?
Wild: Altersgerechte Sympathieträger in der Werbung fördern die Akzeptanz der Kommunikation. Das Credo der Senioren: Alt werden, aber nicht alt sein. So ist das gefühlte Alter bis zu 15 Jahre jünger. Das jung gebliebene Lebensgefühl sollten alterslose Testimonials und Models widerspiegeln. Graue Haare sind kein Problem, sondern ein attraktiver Eyecatcher – wenn das Gesicht frisch und sympathisch aussieht! Kommunikation ohne Werbung ist der Schlüssel zum Erfolg. Abseits klassischer Werbeformate wie Printanzeigen, TV oder Hörfunkspots haben sich in der Online-Kommunikation redaktionelle Werbeformen als wichtiger Kanal im Best-Ager-Marketing bewiesen. Content Marketing mit Mehrwert und Native Advertising sind hier die entscheidenden Erfolgshebel.

markenartikel: Interessant ist auch das Thema Packaging.
Wild: Das wird ein großes Thema in der Zukunft bleiben. Die Forderungen der jungen Verbraucher nach nachhaltigen Materialien kommen zunehmend auch bei den Senioren an. Verpackungen müssen sowohl umweltgerecht als auch altersgerecht sein. So reduziert Amazon in Kooperation mit den Herstellern das Verpackungsmaterial und vereinfacht die Nutzung. Das kommt auch bei Senioren an: Die Verpackungen sind einfach zu öffnen und wiederverwertbar. Ein gutes Beispiel für Produktverpackungen ist ein Schweizer Senfhersteller, der eine Tube mit Flügelschrauben auf den Markt gebracht hat. Diese ist auch ohne Kraftaufwand zu öffnen – eine große Erleichterung, wenn die Kraft in den Händen nachlässt.

markenartikel: Und wo geht die Reise hin?
Wild: 55 Prozent der 50- bis 64-Jährigen nutzen bereits WhatsApp. Bei den über 50-Jährigen ist es immerhin noch jeder Fünfte. Erweiterte Serviceleistungen für ältere Verbraucher können künftig also durchaus auch per App erfolgen. Auch Instore-Apps und Selbstscanner-Kassen weisen die Zukunft. Die Anwendungen müssen so einfach und intuitiv zu bedienen sein, dass Senioren damit zurechtkommen. Das bedeutet: Anpassungsmöglichkeit der Schriftgrößen auf dem Display, größere Tasten, die auch bei Arthrose oder einem Tremor zu bedienen sind und ein persönlicher Ansprechpartner bei Fragen. Das reduziert die Hemmschwelle, sich mit der neuen Technik auseinanderzusetzen.




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(vg) 18.02.2020



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vg 18.02.2020