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DAX-Unternehmen: Umsatz stieg 2019 um sechs Prozent, Gewinn schrumpfte um 15 Prozent


Der Umsatz der DAX-Unternehmen stieg 2019 um sechs Prozent (Quelle: EY)

Zum Ende des Jahres 2019 lagen die liquiden Mittel (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) der DAX-Unternehmen bei 99,4 Milliarden Euro. Das zeigt eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY auf der Basis der Geschäfts- bzw. Quartalsberichte der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen. Vor allem die Unternehmen aus der Automobilindustrie halten erhebliche Summen in Reserve. Volkswagen, BMW, Daimler und Continental weisen in ihrem Finanzvermögen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von zusammen 46,7 Milliarden Euro aus.

"Die DAX-Unternehmen verfügen mehrheitlich über hohe, wenngleich natürlich nicht unbegrenzte Barreserven", sagt Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland. "Die Großunternehmen werden nun alles daransetzen, Mittelabflüsse soweit wie irgend möglich zu minimieren."

Dividenden auf dem Prüfstand

Mathieu Meyer, Mitglied der Geschäftsführung von EY, sieht dafür mehrere Stellschrauben, darunter das neue Kurzarbeitergeld, die neuen staatlichen Bürgschaften, aber auch die Dividendenzahlungen für das abgeschlossene Geschäftsjahr. Die Mehrheit der DAX-Unternehmen habe zwar bereits einen Dividendenvorschlag veröffentlicht – die Hauptversammlungen, auf denen über diese Vorschläge abgestimmt wird, wurden in vielen Fällen aber bereits verschoben. Es sei gut möglich, dass weitere Unternehmen dem Beispiel des Triebwerksbauers MTU folgen werden. Der Konzern hat angekündigt, den bisherigen Dividendenvorschlag nochmals zu überprüfen. Die Lufthansa plant, für das vergangene Geschäftsjahr keine Dividende zu zahlen.

Wie sich der hohe Internationalisierungsgrad der DAX-Unternehmen auf ihre Widerstandsfähigkeit auswirkt, werde sich jetzt zeigen, meint Barth. Die DAX-Konzerne erwirtschafteten im vergangenen Jahr 52 Prozent ihres Umsatzes außerhalb Europas – 27 Prozent in Nordamerika und 19 Prozent in Asien. Im vergangenen Jahr hatte sich das Nordamerika-Geschäft mit einem Umsatzplus von elf Prozent noch am besten entwickelt. In Asien waren die Umsätze um zwei Prozent gestiegen, in Europa um drei Prozent.


Der Gewinn der DAX-Unternehmen schrumpfte 2019 um 15 Prozent (Quelle: EY)

Auswirkungen der Corona-Krise lassen sich nicht beziffern

Die meisten DAX-Konzerne haben ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 unter Vorbehalt gestellt, da sich die Situation sehr dynamisch entwickelt.

"Es ist derzeit enorm schwierig, konkrete Prognosen abzugeben, zumal es keine Erfahrungswerte gibt, auf die das Management jeweils zurückgreifen kann", so Barth . "Wir sehen aber bereits jetzt, dass die Branchen sehr unterschiedlich stark betroffen sind."

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vg 26.03.2020