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So ticken die Nutzer von Facebook, Instagram und WhatsApp

Facebook, WhatsApp, Instagram zählen zu den bekanntesten sozialen Medien. Derzeit nutzen 2,7 Milliarden Menschen weltweit mindestens eine der zum Facebook-Konzern gehörenden Social-Media-Plattformen. In einer Studie haben Forscher rund um von der Universität Ulm nun untersucht, wie die Nutzung dieser Plattformen mit soziodemografischen Merkmalen und den 'Big Five'-Persönlichkeitsmerkmalen zusammenhängt.

Ausgewertet wurden für die Studie Online-Fragebögen von rund 3.000 Teilnehmern aus Deutschland, die ein Smartphone besitzen. Im Durchschnitt betrug das Alter der Teilnehmenden 35,53 Jahre alt, ein Großteil der Befragten war zwischen 22 und 49 Jahren alt. In der Stichprobe erwies sich der Messenger-Dienst WhatsApp als die am häufigsten verwendete Plattform mit der größten Reichweite (92 %), dahinter folgen Facebook (57,7%) und Instagram (46,3%).

Jung, weiblich, extrovertiert

Bei der Erhebung der Persönlichkeitsmerkmale wurde im Fragebogen das 'Big Five Modell' verwendet. In den entsprechenden Antworten machten die Befragten beispielsweise Angaben über ihre Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit oder Verträglichkeit. Zusätzlich sind soziodemographische Angaben der Nutzer erfasst worden, wie Alter oder Bildungsgrad.

Aus den statistischen Analysen ergab sich, dass Personen, die mindestens eine Social-Media-Plattform nutzten, im Allgemeinen jünger und häufiger weiblich waren. Nur kleine Unterschiede fanden sich bei den Persönlichkeitsvariablen. So zeigten sich Social-Media-Nutzer etwas extravertierter im Vergleich zu Nichtnutzern. Zusätzlich ergaben sich auch kleine Unterschiede innerhalb der Nutzergruppen in Bezug auf Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus.

Dabei konnten sie feststellen, dass Personen, die mindestens auf einer Social-Media-Plattform aktiv waren, im Allgemeinen jünger, häufiger weiblich und etwas extravertierter als Nichtnutzer waren.

Ein Drittel nutzt alle drei Plattformen

Die Teilnehmenden sind auch nach der kombinierten Nutzung der verschiedenen Plattformen gefragt worden. Dabei zeigte sich, dass die größte Gruppe der Gesamtstichprobe alle Facebook-eigenen Plattformen (33,2%) gleichzeitig nutzte. Andere häufige Kombinationen waren die ausschließliche Nutzung von WhatsApp (24,1 %), eine Kombination aus WhatsApp und Facebook (22,5 %) sowie die Kombination von WhatsApp und Instagram (12,1 %). Keine der Plattformen nutzten 5,8 % der Teilnehmenden.

Instagram zieht vor allem jüngere User an

Beim Vergleich der soziodemografischen Variablen wie Alter, Geschlecht oder Bildungsgrad konnten die Forschenden feststellen, dass das Alter die stärkste Assoziation mit den Social-Media-Präferenzen zeigte. Nicht-Benutzer und WhatsApp-Benutzer bildeten mit 42 bis 43 Jahren die älteste Gruppe. Die Befragten, die sowohl WhatsApp als auch Instagram verwendeten, waren die jüngsten (Durchschnittalter rund 26 Jahre).

Darüber kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen in sozialen Medien stärker vertreten waren – unabhängig davon, welche Kombination von sozialen Plattformen untersucht wurde.

Neurotizismus bei Heavy Usern stärker verbreitet

Ergänzende Analysen hinsichtlich der 'Big-Five'-Persönlichkeitsmerkmale haben gezeigt, dass innerhalb der Social-Media-Nutzer besonders diejenigen, die alle Facebook-Angebote nutzten oder sich nur für Instagram/WhatsApp entschieden, etwas weniger gewissenhaft waren. Der Neurotizismus, das heißt die emotionale Labilität bei Personen, die alle Plattformen oder nur WhatsApp und Instagram nutzen, ist laut Studie signifikant ausgeprägter war als bei Personen, die keine Plattform oder nur WhatsApp verwenden.

Insgesamt unterstreicht die Studie die Rolle von soziodemographischen Variablen, aber auch der Persönlichkeitsmerkmale Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit bei der unterschiedlichen Nutzung sozialer Medien. Die Persönlichkeitseigenschaft Extraversion unterscheidet besonders Social-Media-Nutzer und Nicht-Nutzer.




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vg 03.06.2020