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Liqui-Moly-Markenführung in Corona-Zeiten: "Investitionen in Werbung massiv erhöht"


Peter Baumann ist Marketingleiter von Liqui Moly (Foto: Annika Dollner/Liqui Moly)

Wie verändert die Corona-Krise die Markenführung? Wie reagieren Unternehmen – kommunikativ und mit konkreten Maßnahmen? Welche Bedeutung haben Marken in Zeiten wie diesen? Und wie wird es in Zukunft sein? Diese Fragen stellten wir für Ausgabe 5 des markenartikel Markenverantwortlichen aus unterschiedlichsten Branchen. Hier sind die Antworten von Peter Baumann, Marketingleiter von Liqui Moly:

"Grundsätzlich gar nicht, denn die Lehre von guter Markenführung ist ja nicht plötzlich ungültig geworden. Aber die dynamische Entwicklung und die gravierenden Auswirkungen verändern den Entscheidungsprozess. Jetzt ist nicht die Zeit für fein ausziselierte Marketingkonzepte, die wochen- und monatelang ausgearbeitet werden. Jetzt müssen Entscheidungen von großer Tragweite in kürzester Zeit getroffen werden. Hier zahlt sich aus, auf lange Erfahrung zurückgreifen zu können. Und Liqui Moly ist als flexibler Mittelständler klar im Vorteil gegenüber schwerfälligen Konzernen.

Mehr Werbung für mehr Aufmerksamkeit

Viele Unternehmen treten voller Angst auf die Kostenbremse und kürzen ihre Werbebudgets. Liqui Moly macht das Gegenteil. Wir haben unsere Investitionen in Werbung massiv erhöht. Diese antizyklische Vorgehen hat zwei wesentliche Vorteile: Zum einen ist die Aufmerksamkeit für die eigene Marke größer, wenn Wettbewerber nicht mehr in Erscheinung treten. Und zum anderen haben sich die Preise aufgrund der umfangreichen Stornierungen zu unseren Gunsten entwickelt.

Dazu kommt, dass wir unserer sozialen Verantwortung gerecht werden. Allein in Deutschland haben wir Produkte im Wert von drei Millionen Euro für Blaulichtorganisationen gespendet. Von Aktionen im Ausland ganz zu schweigen. Das signalisiert der Bevölkerung: Liqui Moly macht nicht nur Werbung, sondern hilft den Helfern ganz konkret.

Marken werden eine stärkere soziale Komponente haben

Marken bieten Orientierung. Dies gilt in Krisen noch mehr als in normalen Zeiten. In Zukunft werden große Marken auch daran gemessen werden, wie sie sich in der Krise verhalten haben und was sie selber der Gesellschaft zurückgegeben haben. Dadurch werden Marken in Zukunft eine stärkere soziale Komponente haben als heute."

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vg 15.06.2020