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Rymhart-Pullover: Aus anderem Garn gestrickt

Rymhart-Pullover: (Nicht nur) von führenden Rockern empfohlen (Foto: Rymhart)
Rymhart-Pullover: (Nicht nur) von führenden Rockern empfohlen (Foto: Rymhart)

Die Stader Marke Rymhart hat mit ihren hochwertigen Troyern ein Allerweltsprodukt veredelt, steht mit Themen wie lokaler Wertschöpfung, gesellschaftlicher Verantwortung und umweltgerechter Produktion jedoch vor allem für die Post-Wachstums-Ökonomie. Ein Porträt.

Das dürfte Freunden des norddeutschen Humors gefallen: Will man im niedersächsischen Städtchen Stade die Strickerei Siegel besuchen, führt der Weg vorher unweigerlich an der Filiale eines Discounters vorbei. Dabei war man doch angereist, um sich vor allem über die Modemarke Rymhart zu informieren. Und die will mit ihren Grundsätzen so ziemlich genau das Gegenteil sein von dem, wofür die Massenprodukte von Lidl, Aldi & Co. gemeinhin stehen. Denn Rymhart ist angetreten, den Verbrauchern das gute Gefühl zu geben, ein ethisch und ökologisch vertretbares Produkt erworben zu haben – dazu gleich mehr.

Doch mit solchen Artikeln ist es so eine Sache. Längst hat landauf- und landabwärts jeder noch so kleine Betrieb mitbekommen, dass die Konsumenten deutlich kritischer beim Einkauf geworden sind. Und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Entsprechend werden Waren und Dienstleistungen heute verstärkt auf nachhaltig getrimmt – mit echten Taten und aussagekräftigen Labels, häufig aber auch nur mit schönen Marketingworten und Greenwashing.

Die Karl Siegel Vertriebs GmbH & Co. ist in diesem Zusammenhang ein interessantes Beispiel, weil das 1948 gegründete Unternehmen mit seinen zwei Marken Seepferdchen und Rymhart zum einen exemplarisch die Nöte und dunklen Seiten der Modebranche veranschaulicht, zum anderen aber auch genau im Gegenteil eine Marke geschaffen hat, die in vielem alles andere als prototypisch ist.

Für die eine, eher die Probleme der Branche veranschaulichende Seite, steht Seepferdchen. Zielgruppe sind die weibliche Best Ager, also Frauen in der zweiten Lebenshälfte. Produziert werden die Artikel zwar in Deutschland, direkt am Stader Firmensitz – was eine kleine Sensation ist, denn vollstufige Strickereien muss man in Deutschland suchen wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Ansonsten aber steht Seepferdchen für die Last, unter der die Textilbranche seit langem zu leiden hat: der ständige Zwang zu neuen Kollektionen, Verarbeitung von ökologisch bedenklichen Materialien und das Bedienen von Konsumbedürfnissen, die in unserer übersättigten Gesellschaft im Grunde überflüssig sind.

Firmenchef Karl-Frank Siegel spricht dann auch erfrischend ehrlich Klartext: "Die internationale Textilindustrie ist ökologisch betrachtet ein Sauhaufen, ja, ein regelrechter Alptraum. Und wir sind mit Seepferdchen Teil dieses Alptraums – etwa hinsichtlich der Bedürfnisse, die wir befriedigen, und den Materialien mit all ihren Kunststoffen." Warum der 62-Jährige dennoch zu der dauerkriselnden Marke steht? "Wir wollen hier in Stade keine Menschen entlassen, deshalb müssen wir noch eine Weile zweigleisig mit beiden Marken fahren. Und dann werden wir das Seepferdchen in Würde in Rente schicken", sagt der Firmenchef, der schon optisch – Birkenstock-Sandalen, Schlabberhemd, dazu Zigaretten und Ingwertee stets in Griffweite – signalisiert, dass er kein aalglatter Fabrikant ist. "Wir könnten es uns natürlich einfach machen und einen Unternehmensberater reinholen, der Seepferdchen schnell abwickelt. Aber so ticken wir nicht."

Die andere Marke, die das Unternehmen inzwischen deutlich prägt, ist Rymhart. Und die Unterschiede zwischen den beiden könnten kaum größer sein.


Was Rymhart anders macht als die SChwestermarke, warum sie das Überleben des Unternehmens sichert und welche weiteren Pläne das Unternehmen mit Rymhart hat, lesen Sie im kompletten Porträt, das gerade in markenartikel 7/8 erschienen ist. Zur Heftbestellung geht es hier.




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(tor) 06.08.2020



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tor 06.08.2020