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Wie Marken Communitys zielführend nutzen


Simon Berg ist Co-Founder bei Electric Elephant Publishing und dort für die Konzeption, Produktion und Distribution von Inhalten verantwortlich (Foto: Electric Elephant Publishing)

Das Medienunternehmen Electric Elephant Publishing entwickelt Inhalte aus der Interaktion und Kommunikation mit Usern, Influencern und Marken. Simon Berg, Gründer des Hamburger Start-ups, sagt markenartikel-magazin.de, worauf man bei der Zusammensetzung mit Communitys achten muss und wie sie zu einer Art Forschung- und Entwicklungsabteilung in einem Unternehmen werden können.

markenartikel: Um zu erfahren, wie die Konsumenten ticken und um Insights zu bekommen in deren Wünsche und Bedürfnisse, setzen Unternehmen auch auf Communities. Welche Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden?

Simon Berg: Marken müssen vor allem darauf achten, dass das Marken- und Produktversprechen deutlich und verständlich ist. Zudem sollte sich das Unternehmen klare Fragestellungen überlegen, die es durch das Engagement mit der Community beantworten will. Im Vorfeld sollte geklärt werden, ob sich für die Marke und die Fragestellungen Menschen finden lassen, die bereit sind, sich zu engagieren und wirkliche Community-Arbeit zu leisten. Das Thema muss sich dafür eignen, digital verarbeitet und verbreitet zu werden. Die Frage lautet also: Lässt sich das, was das Unternehmen, die Marke oder das Produkt ausmacht, digital transportieren? Das muss zumindest im Ansatz möglich sein.

markenartikel: Welche Fallstricke gilt es zu vermeiden?

Berg: Es besteht die Gefahr, dass in der Interaktion in der Community plötzlich die Marke in den Hintergrund rückt. Das Design der Community-Arbeit sollte zum Beispiel durch Richtlinien oder über die Kommunikationsplanung dafür sorgen, dass Marken- und Produktversprechen immer deutlich, verständlich und erkennbar sind. Zudem müssen die Nutzer den langfristigen Mehrwert erkennen, sonst funktioniert der Aufbau der Community nicht.

markenartikel: Und welche Vorteile haben die Communities?

Berg: Vorteile gibt es einige: Unternehmen sollten eine Community aufbauen, wenn sie Reichweite und Zugriff auf die eigene Zielgruppe anstreben. Außerdem kann eine Community in sich spannende Interaktionen entwickeln und zu einem externen und sehr eigenen Online-Support werden. Ich denke, es kommt vor allem auf die Idee und die Ziele an, die das Unternehmen mit einer Community verfolgt.

markenartikel: Mit den Communitys wird unter anderem die Produkt-, Service- oder Ideenentwicklung vorangetrieben und es werden Ideen und Konzepte getestet. Haben Sie Beispiele für solche Projekte?

Berg: Für die Social Media Marketeers sind vor allem unsere Cases im Bereich pflanzlicher Fleischalternativen mit Rügenwalder Mühle und Amidori interessant. Hier haben wir mithilfe von Food-, Fitness- und Lifestyle-Influencern bestehende und neue Produkte in neuen Zielgruppen und in dem neuen Kontext “gesunde und funktionale Ernährung” positioniert. Schauen Sie sich aber auch gerne unsere Community-Marke Body Kitchen an. Seit unserem ersten Kochbuch 2016 spielt die Community eine wichtige Rolle im Entwicklungsprozess unserer Publishing-Aktivitäten. Zum Beispiel wurde unser erstes Kochbuch durch eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und von den Communities unserer Co-Autoren groß gemacht.

markenartikel: Hand aufs Herz: Was können Communiys leisten – und was nicht?

Berg: Wenn ein Anfang geschafft ist, dann kann eine Community auch zur Research-&-Development-Abteilung in einem Unternehmen werden. Oder sie bekommt einen wichtigen Platz am Entscheider-Tisch, wenn es um genau die Themen geht, die das Unternehmen, die Marke oder das Produkt auszeichnen. Die Nutzer sollen ja schließlich kommentieren und weiterempfehlen, damit Community und Umsatz wachsen. Als Vorbild kann man zum Beispiel Gaming-Unternehmen anschauen.

markenartikel: Inwiefern?

Berg: Historisch spielen Communities bei Videospielen eine wichtige Rolle, da die Mitglieder Kunden des Unternehmens sind oder waren. Nicht selten stellen deswegen Spielefirmen Gamer und laute Stimmen aus der Community an, um das Unternehmen mit ihrer wichtigen Perspektive zu bereichern und näher am Kunden neue Produkte zu entwickeln.



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vg 30.10.2020