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Welchen Einfluss hat Corona auf die Stimmung der deutschen Fashion-Konsumenten?

Wichtige Kritierien für die Auswahl von Mode (Quelle: GermanFashion Modeverband Deutschland e.V.)
Wichtige Kritierien für die Auswahl von Mode (Quelle: GermanFashion Modeverband Deutschland e.V.)

Wie tickt der Fashion-Kunde heute? Wie ist sein Verhältnis zum Thema Mode? Nach welchen Kriterien wählt er Kleidung aus? Diesen Fragen geht der GermanFashion Modeverband Deutschland e.V., Köln im Rahmen der Marktanalyse GermanFashion Consumer Panel nach. Prof. Dr. Christian Duncker von der International School of Management (ISM) in München führte dafür 2020 zwei Umfragen unter jeweils mehr als 1.000 Befragten durch. Die erste Erhebung erfolgte dabei Anfang März, also direkt vor dem Ausbruch der Corona-Krise. Die zweite Erhebung fand Anfang September statt, also in einer Zeit, in der sich das Leben der Deutschen wieder etwas normalisiert hatte.

Zeitlos funktionaler Kleidungsstil ist beliebt

Grundsätzlich mögen es die Bundesbürger beim Thema Mode praktisch, bequem und zeitlos. In der zweiten Umfrage zeigte sich jedoch, dass der Anteil derjenigen Konsumenten, die zeitlos funktionale Bekleidungsstücke bevorzugen, zugenommen hat, während nur bequeme Kleidung etwas weniger Anklang findet.

"Wir können anhand unserer Ergebnisse sehen, dass gerade in den Kleiderschränken junger Menschen überdurchschnittlich häufig elegante, sehr modische und luxuriöse Kleidungsstile zu finden sind", so Prof. Duncker. "Da gerade die jungen Menchen in der Modewelt in der Regel die First-Mover sind, liefert dies ein Indiz, dass der Casual-Trend der vergangenen Jahre seinen Zenit überschritten haben könnte."

Nachhaltigkeit beim Verbraucher nicht an erster Stelle

Wenn es um die Frage geht, was den Kunden bei der Auswahl ihrer Bekleidung wichtig ist, stehen pragmatische Kriterien im Vordergrund. Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind eine gute Passform, Bequemlichkeit, Komfort sowie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (mit je rund 95 %).

Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Herstellung sind nur für 69 Prozent der Konsumenten ein ausschlaggebendes Kaufkriterium – das ist Rang 9 im Ranking der wichtigsten Kriterien beim Mode-Shopping. Wichtiger sind neben den bereits genannten Top3-Kriterien noch Qualität (90 %), Stil (90 %), Funktionalität (83%), Preis (77%) und der Verzicht auf Ausbeutung von Menschen in den Produktionsländern (74%).

Die Verwendung eines Siegels für Nachhaltigkeit oder Biomaterialien ist nicht einmal jedem Zweiten (48 %) wichtig oder eher wichtig. Dieses Auswahlkriterium für Mode steht bei den Deutschen erst an zwölfter Stelle. Wirklich 'wichtig' sind die Kriterien Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Herstellung bzw. Siegel nur für 21 bzw. elf Prozent der Befragten. Sprich: Nur für jeden fünften (Nachhaltigkeit) bzw. zehnten Bundesbürger (Verwendung von Siegeln) sind diese Kriterien explizit wichtig.

57 Prozent sagen, dass die Marke insgesamt einen guten Ruf haben muss, vor Corona waren es 54 Prozent. Jeweils 40 Prozent gaben im September an, dass die Marke aus Deutschland kommen muss und es eine etalbeirte Marke sein muss.
Das Erlebnis beim Einkaufen ist für 43 Prozent der Befragten als Auswahlkriterium relevant.

Stationärer Modefachhandel bleibt wichtig

Wo wird Mode geshoppt? (Quelle: GermanFashion Modeverband Deutschland e.V.)

Die die Ergebnisse der Studie zeigen, sind 50 Prozent ihr eKleidung bei vertikalen Anbietern kaufen (u. a. H&M, C&A, Zara) - diese Zahl hat sich nicht verändert. Dicht gefolgt vom stationären Fachhandel vor Ort, der im Vergleich zur ersten Erhebung sogar zugelegt hat (von 42 % auf 44 %). Über Online-Portale, die auch Mode anbieten (u.a. Amazon, Otto), erwerben 43 Prozent ihre Bekleidung - vor Corona waren es 38 Prozent. Bei Online-Mode-Portalen wie Zalando oder About You kaufen 39 Prozent (März: 33%).

Kauf- und Warenhäuser sind dahingegen auf dem absteigenden Ast: Kauften im Märu noch 31 Prozent dort ihre Kleider, sind es im September nur 29 Prozent.

Modefachhandel wichtiger als Influencer

Hauptinformationsquellen zum Thema Mode und Bekleidung (Quelle: GermanFashion Modeverband Deutschland e.V.)

Mit Blick auf die Informationsbeschaffung der Deutschen beim Thema Mode, liegen mit 42 Prozent Bekleidungsgeschäfte als häufigste Informationsquelle für die Themen vorn – mit steigender Tendenz (+ 3 %-Pkt.). Die Websites der Bekleidungshändler stehen mit 25 Prozent an zweiter Stelle (+ 2 %-Pkt.). Nur elf Prozent der Befragten setzen auf Influencer als Informationsquelle.

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(vg) 29.10.2020



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vg 29.10.2020