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Bretz-Sofas: Eine bewusst polarisierende Marke


Firmenchef Norbert Bretz (re.) zusammen mit seinem Bruder Hartmut Bretz und seiner Geschäftsführungskollegin Carolin Kutzera (Fozto: Bretz)

Der Sofahersteller Bretz gehört zu den eher kleinen Playern im Möbelhandel, fällt aber durch seine konsistente Markenführung auf. Ungewöhnlich sind auch die Produktion in Deutschland und die Fokussierung auf Veloursstoffe. Ein Markenporträt.

Manchmal sind es seltsame Dinge, die Schicksal und Zukunft eines Unternehmens bestimmen. Zum Beispiel, dass eine Person aufhört zu rauchen. Wie im Fall des Sitzmöbelherstellers Bretz. Das war vor rund drei Jahrzehnten.
Doch der Reihe nach. Denn eigentlich fängt diese Geschichte bereits vor 120 Jahren an, mit einem Klempner namens Johann Bretz. Das sechste Kind einer Bauernfamilie entschloss sich während seiner Wanderjahre, statt Rohre zu reparieren doch lieber Matratzen herzustellen. Was er ab 1895 im rheinhessischen Weinstädten Gensingen nahe Mainz dann auch tat. Sein Sohn Alexander übernahm den Betrieb und erweiterte das Sortiment um Polstermöbel. Das kam an: Zu Beginn des 2. Weltkriegs wurden bereits 100 Mitarbeiter beschäftigt. Auch die nahezu komplette Zerstörung der Firma im Krieg hielt die Familie nicht auf: Zusammen mit seinen Kindern baute Alexander Bretz die Firma wieder auf. Und wie! In den 1970er-Jahren waren es, nun unter der Leitung von Filius Karl-Fritz Bretz, bereits 1.800 Beschäftigte, die solide, ziemlich gewöhnliche Möbel im Geiste des Gelsenkirchener Barock fertigten. Doch das Geschäft lief mit der beginnenden Wirtschaftskrise der Achtziger nicht mehr rund, und so schlitterte der Betrieb 1986 in die Insolvenz.
Und nun kommt die seltsame Fügung mit dem Rauchen.
Karl-Fritz Bretz nämlich wollte 1987 – ohne große finanzielle Mittel, aber mit viel Willenskraft – mit fünf ehemaligen Mitarbeitern einen Neuanfang wagen. Aufgrund des noch laufenden Insolvenzverfahrens durfte er jedoch nicht selbst Eigner werden und bat deshalb seine BWL-studierenden Söhne Hartmut und Norbert um Unterstützung. Diese – damals beide Anfang Zwanzig und Karrieren abseits des Elternhauses verfolgend – hatten zwar kein Interesse an der Bretz Wohnträume GmbH, willigten aber schließlich unter einer Bedingung ein, als Gesellschafter eingetragen zu werden: wenn denn ihr Papa aufhört zu rauchen.
Das tat dieser tatsächlich – und mehr noch: Es gelang ihm, seine beiden Kinder Anfang der Neunziger doch noch in das Unternehmen zu führen.

Wie sich das Unternehmen danach durch eine Umpositionierung neu erfand, welche Bedeutung dabei der Markenauftritt und der Hang zum Polarisieren spielt und was in Zukunft mit den eigenen Brandstores geplant ist, lesen Sie im kompletten Porträt in markenartikel 5/2019. Zur Heftbestellung geht es hier.




































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vg 21.05.2019