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Packaging: Schlichtheit und Purismus als neuer Luxus

Henrik J. Rehse, Geschäftsführer von Jarmó, Hamburg, und Klaus P. Hajok, Gründer von Hajok Design, Hamburg (v.l.n.r.) - Quelle: Agenturen
Henrik J. Rehse, Geschäftsführer von Jarmó, Hamburg, und Klaus P. Hajok, Gründer von Hajok Design, Hamburg (v.l.n.r.) - Quelle: Agenturen

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch im Packaging eine immer wichtigere Rolle. Welche neuen Lösungen es gibt und wie Corona Entwicklungen beschleunigt hat, erklären Henrik J. Rehse und Klaus P. Hajok, Chefs der Hamburger Designagenturen Jarmó und Hajok Design, im 'markenartikel'-Interview.

markenartikel: Gerade auch durch die Nachhaltigkeitsdebatte hat es einen Innovationsschub bei den Verpackungen und ihren Materialien gegeben. Welche Stoffe und Trends halten Sie dabei für besonders wichtig und zukunftsträchtig?
Klaus P. Hajok: Das ist ein umfangreiches Thema. Bislang gibt es leider nicht das eine Super-Material zur Lösung aller Herausforderungen. Verpackungen sollten nach Gebrauch nicht einfach weggeworfen werden, sondern – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft – möglichst wiederverwertet werden. Sie sollten recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar sein. Neben einer Vielzahl neuer umweltfreundlicher Materialien helfen in den Sortieranlagen auch spezielle Codes – digitale Wasserzeichen – bei der Trennung der Wertstoffe.
Henrik J. Rehse: Verpackungen müssen heute nachhaltig sein – und sich auf ein Minimum beschränken.
Zum einen bedeutet das biologisch abbaubare, kompostierbare oder recycelbare Materialien, beispielsweise Karton, Papiere, Gras- und Recyclingkartons, aber auch Biokunststoffe oder wenigstens der Einsatz von Rezyklaten. Dabei sollten die eingesetzten Materialien maximal rein und die einzelnen Komponenten sauber zu trennen sein. Zum anderen sind die Reduktion des Materialeinsatzes und der Verzicht auf Verpackungsbestandteile oder komplette Verpackungen noch wichtigere Trends. So verzichtet Apple zum Beispiel beim iPhone 13 erstmals auf das Einschweißen der Kartonverpackungen in Plastikfolie. In diesem Zusammenhang bin ich auch immer wieder irritiert, warum Obst und Gemüse mit einer ohnehin schützenden, natürlichen Hülle – z.B. einzelne Gurken – noch zusätzlich in eine Folie eingeschweißt werden.

markenartikel: Das Irritiert sicherlich nicht nur Sie. Dabei sollte man annehmen, Umwelt bewege alle Marktakteure…
Rehse: Umwelt ist natürlich ein Megatrend – an den Themen Klima- und Umweltschutz wird in Zukunft niemand vorbeikommen. Nicht nur die Verpackung soll nachhaltig sein, sondern der gesamte Prozess von der Rezeptur über Herstellung, Logistik bis zur Entsorgung – Stichwort Cradle-to-Cradle. Tragetaschen aus Kunststoff – im Premiumsegment der Modebranche schon seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr genutzt – verschwinden nun endlich auch aus den Supermärkten.
Hajok: Pandemiebedingt ist das Bedürfnis nach „sicherer Verpackung“ bei uns Konsumenten nachweislich gestiegen, dennoch möchte man nach dem Gebrauch eines Produktes kein schlechtes Gewissen wegen des Mülls haben. Diesen Genuss ohne Reue soll eine möglichst umweltfreundliche Verpackung ermöglichen.

Im kompletten Interview geht es um andere wichtige Themen, die das Packaging derzeit umtreiben, um die Vereinbarkeit von ansprechendem Design mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie um das neue Verpackungsgesetz. Nachzulesen ist der komplette Artikel in markenartikel 10/2021 - das Heft kann hier bestellt werden.









 



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(tor) 02.11.2021



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tor 02.11.2021