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Autokauf: Umweltverträglichkeit wird immer wichtigeres Entscheidungskriterium


Benziner sinken in Käufergunst, Hybrid/Elektro leicht im Aufwind (Quelle: Forsa/Targobank)

Nichts hat Autofahrer in Deutschland in den vergangenen Jahren so verunsichert wie die Entwicklung nach dem Diesel-Skandal und die gerichtlichen Auseinandersetzungen um Fahrverbote. So konnten sich 2018 nur noch 13 Prozent der Autofahrer vorstellen, als nächstes Fahrzeug wieder einen Diesel zu erwerben. Dieser Tiefpunkt scheint 2019 überwunden: Für 16 Prozent kommt der Kauf eines Diesels wieder in Frage. Unter den Diesel-Fahrern legte der Selbstzünder sogar um fünf Prozentpunkte (von 41 auf 46 Prozent) als nächstes Wunschauto zu. Interessantes Detail: Zum Diesel bekennen sich dreimal so viel Männer wie Frauen.

Das zeigt die repräsentative Autostudie 2019, für die das Umfrageinstitut Forsa im Auftrag der Targobank 1.000 Autofahrer in Deutschland befragt hat. Im Fokus der Untersuchungen standen Kriterien für den Kauf eines neuen Autos und Ansichten zu alternativen Antriebsarten.

Was der Diesel in der Käufergunst gutmacht, bricht demnach beim Benziner weg: Diese Antriebsart kommt nur noch für 43 Prozent der Befragten als nächstes Auto in Betracht (2018 waren es noch 52 Prozent; 2017 sogar 58 Prozent). Die Akzeptanz von Verbrennungsmotoren insgesamt sinkt somit langsam aber stetig: 36 Prozent der Autofahrer in Deutschland halten diese Antriebe für nicht mehr zeitgemäß. Dementsprechend hat Umweltverträglichkeit mit 15 Prozent als wichtiges Kaufkriterium (2018: 12 Prozent) weiter zugelegt.

Hybrid- und Elektrofahrzeuge langsam im Kommen

Trotz aller Debatten über Batterieherstellung und Herkunft des Ladestroms: 57 Prozent der Befragten finden Elektroautos umweltfreundlicher als Diesel oder Benziner. Das betonen besonders junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren und ältere Autofahrer ab 60 Jahren. Die Jahrgänge dazwischen, insbesondere die 40- bis 59-Jährigen, sind weniger von der ökologischen Überlegenheit des Elektroautos überzeugt. Sie neigen am stärksten dazu, weiter auf das zu setzen, was sich für sie ökonomisch bewährt hat. In dieser Altersgruppe ist auch die Ablehnung eines Diesel-Fahrverbots mit 70 Prozent besonders stark ausgeprägt. Insgesamt sprechen sich 64 Prozent der Befragten gegen Diesel-Fahrverbote aus. Sollten solche Verbote doch kommen, befürwortet eine große Mehrheit Ausnahmeregelungen zugunsten von Handwerkern und Lieferdiensten.

Weil Umweltverträglichkeit als Kaufkriterium wichtiger wird, sind Hybridfahrzeuge mit 17 Prozent (2017: 14 Prozent) als voraussichtliches nächstes Fahrzeug leicht im Aufwind. Einen ebenfalls leichten, wenn auch von sehr niedrigem Niveau kommenden Anstieg verzeichnen auch Elektroautos, die für sechs Prozent (2017: 4 Prozent) in Betracht kommen. Trotzdem bleibt insgesamt betrachtet der Anschaffungspreis mit 37 Prozent das wichtigste Kaufkriterium. Für Frauen spielt der Preis (42 Prozent) eine deutlich entscheidendere Rolle als bei Männern (32 Prozent).

Wichtiges Kaufkriterium bleibt der Preis (Quelle: Forsa/Targobank)

Alternativen zum eigenen Auto?

Zum eigenen Auto gibt es, zumindest in größeren Städten, mit Carsharing eine sich mehr und mehr etablierende Alternative: 49 Prozent der Befragten finden, dass solche Angebote einen eigenen Wagen entbehrlich machen können. Unter den jungen Erwachsenen von 18 bis 29 Jahren sind es sogar 56 Prozent. In dieser Altersgruppe können sich 45 Prozent der Befragten (insgesamt 40 Prozent) vorstellen, dass Innenstädte generell autofrei werden.



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vg 17.06.2019