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Wie Deutschlands CEOs ihre Unternehmen auf Nachhaltigkeitskurs bringen

Treiber und Hindernisse bei der Nachhaltigkeitstransformation - Quelle: Bain
Treiber und Hindernisse bei der Nachhaltigkeitstransformation - Quelle: Bain

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Relevanz und  rückt auf der Agenda der CEOs auf Platz eins. Damit wird eine Zeitenwende in Deutschlands Chefetagen eingeleitet: Bis 2019 hatten die Digitalisierung und danach die Pandemie höchste Priorität. Führungskräfte halten Nachhaltigkeit dabei in den nächsten fünf Jahren für so wichtig wie Digitalisierung. Neun von zehn Top-Führungskräften halten es für mindestens genauso wichtig, nahezu die Hälfte erachtet es sogar als bedeutender. Das zeigt die Studie Von Haltung zu Handlung: Wie Deutschlands CEOs ihre Unternehmen auf Nachhaltigkeitskurs bringen, die das Futurist Institute for Sustainable Transformation, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und die Unternehmensberatung Bain & Company gemeinsam erstellt haben. Sie basiert auf Gesprächen mit mehr als 20 Topmanagerinnen und -managern im Vorfeld der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow.

Aus Sicht von Dr. Tobias Raffe, Futurist-Co-Gründer und Geschäftsführer der Werte-Stiftung, der zusammen mit Bain-Partner Dr. Stefan Wörner Autor der Studie ist, verfolgen die Führungskräfte klare Ziele: "Deutschlands CEOs wollen ihre Unternehmen klimaneutral machen und entlang der drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Soziales und Governance transformieren."

Im Durchschnitt benötigen die Studienteilnehmer noch 14 Jahre, um zumindest ihre eigenen CO2-Emissionen auf eine Nettonull zu reduzieren, zum Teil streben die Unternehmen auch eine Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette an.

Nachhaltige Produkte versprechen zusätzliche Umsätze

Bei der Transformation bereitet den Top-Führungskräften vor allem ein fundamentaler Zielkonflikt Kopfzerbrechen: In den Augen von 60 Prozent der Befragten sind Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit noch Gegensätze.

Bain-Deutschlandchef Walter Sinn ist jedoch überzeugt, dass sich dieser Konflikt in den kommenden Jahren auflöst: "Etliche Nachhaltigkeitsprojekte gerade im Bereich Umwelt rechnen sich bereits. Und die Wirtschaft steht erst am Anfang der ökologischen Transformation. In Zukunft werden die Kosten für mehr Nachhaltigkeit in vielen Fällen deutlich geringer sein als die Chancen auf zusätzliche Umsätze. Wenn Unternehmen gerade die Dekarbonisierung strategisch klug aufsetzen, werden sich ihnen bereits in dieser Dekade bedeutende Wachstumschancen bieten."

Jede zweite Führungskraft hält Unternehmen bei der anstehenden Transformation von exogenen Faktoren getrieben. Dazu zählen eine fordernde Öffentlichkeit, eine anspruchsvolle Regulierung und der technologische Fortschritt. Hindernisse stellen aus Sicht der CEOs unter anderem eine ambivalente Kundschaft, kurzfristig denkende Aktionäre und eine behäbige Organisation dar.

Entschlossenes Handeln ist gefragt

Mit den bisherigen Fortschritten auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit geben sich die Studienteilnehmer nicht zufrieden. Auf einer Skala von 1 bis 10 (komplett unzufrieden bis sehr zufrieden) bewerten sie die bisherigen Handlungen in ihrem Unternehmen im Schnitt mit 5,6. Positiver sieht es bei der Haltung und damit der Sensibilität für den anstehenden Wandel aus. Hier liegt der Durchschnittswert bei 7,1.

Der Studie zufolge sind zehn Schritte nötig, wollen Firmen gleich welcher Branche ihre Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit systematisieren. Das Spektrum reicht von der Definition messbarer und ehrgeiziger Ziele über eine schlagkräftige Governance bis hin zur Gewinnung passender Talente und dem Aufbau eines Partnernetzwerks. Derzeit bewegen sich die Unternehmen auf vier Transformationspfaden, die sich durch den Grad der Komplexität und die Abhängigkeit von externen Faktoren unterscheiden. So können etwa Banken und Versicherungen sowie die ITK-Branche ihre langjährige Transformation weitgehend selbstbestimmt vorantreiben. Dagegen sind die Energiewirtschaft und die Luftfahrt in hohem Maße von der Leistung anderer Stakeholder sowie der technologischen Entwicklung abhängig.

Am Dialog führt kein Weg vorbei

Angesichts der zentralen Bedeutung der Transformation übernehmen branchenübergreifend immer mehr CEOs selbst de facto oder formal die Verantwortung für das Ressort Nachhaltigkeit. Sie sehen sich hierbei vor allem als Antreiber, Kommunikatoren und Dirigenten, aber auch als Mahner. Die Dekarbonisierung dürfe nicht zu einer Deindustrialisierung führen, warnten einige Studienteilnehmer.

Die Studie können Sie hier herunterladen.



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(vg) 08.11.2021



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vg 08.11.2021