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Sustainability

Inflation hemmt nachhaltigeren Lebensmitteleinkauf

Fast drei Viertel der Verbraucher in Deutschland sind der Meinung, dass der Schutz der Umwelt eines der wichtigsten Themen unserer Zeit ist und wollen dementsprechend nachhaltiger einkaufen. Die Hälfte der Verbraucher in Deutschland achtet auf nachhaltige Inhaltsstoffe auf der Verpackung und liest die Aushänge und Informationen am Regal. Bei der Entscheidung, welche Lebensmittelmarken und -produkte gekauft werden sollen, spielt aber vor allem der Geschmack eine große Rolle (70 %), dicht gefolgt vom Preis (69 %), wobei 39 PRozent der Käufer Produkte mit regionalen Zutaten kaufen. Für rund die Hälfte der Käufer ist Geld – bzw. der Mangel an Geld angesichts der steigenden Inflation - das größte Hindernis für den Übergang zu nachhaltigeren Einkaufspraktiken. Nur jeder Vierte trifft eine umweltfreundliche Wahl, bei der nachhaltige Verpackungen Vorrang haben (25 %).
Rund drei Viertel der Käufer versuchen aktiv, Abfall zu reduzieren (71%).

Dies sind die Ergebnisse der Studie Consumer Trends in Sustainability des Marktforschungstechnologieanbieters Quantilope, Hamburg. Dafür wurden 600 Verbraucher in Deutschland befragt.

Abfall reduzieren und Plastik vermeiden

Etwa drei Viertel der Käufer versuchen aktiv, Abfall zu reduzieren (71 %) und mehr als die Hälfte (51 %) plant, weniger Plastik zu kaufen, wobei jeder vierte Käufer in Deutschland angibt, dass er eher Produkte kauft, die eine nachhaltige Verpackung haben. Ein Drittel der Befragten gibt an, Abfall für das Recycling zu trennen. In Deutschland sind 34 Prozent der Befragten sogar bereit, mehr Steuern zu zahlen, wenn diese für Umweltschutzzwecke verwendet werden; 39 Prozent sind jedoch dagegen und 27 Prozent sind neutral.

Mehr als ein Drittel der Käufer (42 %) ist im Kampf gegen Plastik besonders darauf bedacht, den Anteil von Plastik an ihren Einkäufen zu reduzieren, Abfall zu trennen und das Plastik, das sie manchmal kaufen müssen, zu recyceln. Diese Abfallbekämpfer konzentrieren sich stark auf Faktoren, die direkte Auswirkungen auf die Umwelt haben, wie die Reduzierung von Plastik im Meer und die biologische Abbaubarkeit; sie haben eine Null-Abfall-Haltung. Abfallbekämpfer sind typischerweise in der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren vertreten. Im Vergleich zu anderen Segmenten, die Quantilope in der Studie identifiziert hat, haben sie mit größerer Wahrscheinlichkeit ein Hochschulstudium absolviert, leben in kleinen Städten oder Vorstädten und haben ein etwas höheres Einkommen als der Durchschnitt. Sie sind der festen Überzeugung, dass der Schutz der Umwelt eines der wichtigsten Themen unserer Zeit ist.

Dr. Peter Aschmoneit, CEO und Co-Founder von Quantilope: "Verbraucher erwarten von Marken, dass sie Verantwortung für die Nachhaltigkeit ihrer Produkte übernehmen, und sie sind mehr als bereit, ihren Beitrag zur Rettung des Planeten zu leisten."

Nachhaltige Zutaten für ein gesünderes Leben

Etwa die Hälfte der Käufer überprüft die Inhaltsstoffe auf der Verpackung (53 %) und in den Informationen und Auslagen der Geschäfte (49 %). Ein Drittel achtet so genau auf die Inhaltsstoffe, dass sie auf der Verpackung nach Zertifizierungen suchen (39%) und Nachhaltigkeitsangaben prüfen (35 %). Diese Inhaltsstoff-Inspektoren achten vor allem auf den Inhalt der Lebensmittel, die sie kaufen, und wählen vegane und vegetarische Produkte. Eher als andere Segmente, kaufen sie regionale Erzeugnisse, da sie glauben, dass dies einen positiven Einfluss auf den Planeten haben kann. Geld ist für sie kein Hindernis, Zeit und Aufwand aber schon.

"Es wird allgemein anerkannt, dass mehr Nachhaltigkeit eine Herausforderung ist, die Geld, Zeit und Mühe kostet", so Aschmoneit. "Die beiden beliebtesten Maßnahmen, die die Menschen derzeit ergreifen - Abfallreduzierung und die Verwendung von wiederverwendbaren Einkaufstaschen - erfordern wenig Zeit, Mühe und kein Fachwissen. Dies zeigt, dass Menschen gerne aktiv werden, wenn sich die Maßnahmen leicht in den Alltag integrieren lassen. Angesichts der steigenden Inflation, die das verfügbare Einkommen bedroht, ist es wichtig, dass Hersteller verstehen, wie sich Änderungen in der Preisgestaltung und Verpackung ihrer Produkte auf die Entscheidungen der Verbraucher auswirken können."

Weitere Verbrauchersegmente für nachhaltige Einkäufer

Die need-based Segmentierung von Qquantilope identifiziert noch weitere Verbrauchersegmente für nachhaltige Einkäufer: die Abräumer und die Ignoranten. Rund ein Drittel der Befragten wählt die verschiedenen Aspekte und Maßnahmen der Nachhaltigkeit nach eigenem Gutdünken aus - das sind die Abräumer. Sie lassen sich eher vom Preis leiten. Nur eine von zehn Personen gehört zu den Ignoranten und ist überhaupt nicht an Nachhaltigkeit interessiert, was jedoch auf die Verwirrung darüber zurückzuführen sein könnte, was "nachhaltig" bedeutet.

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vg 21.04.2022