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Digitale Kompetenzen: Industrie hat Aufholbedarf

Digitale Kompetenzen sind in der deutschen Industrie noch nicht Standard, nehmen aber zu. Das zeigt eine neue Studie, die das ifo Institut gemeinsam mit dem LinkedIn Economic Graph Team auf Basis von Daten des beruflichen Netzwerks LinkedIn durchgeführt hat. Seit 2016 geben immer mehr Mitarbeiter in der Industrie digitale Kompetenzen in ihren Lebensläufen an. So besitzen heute 48 Prozent der LinkedIn-Mitglieder aus der Industrie digitale Kompetenzen.

"Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen wir die Chancen der Digitalisierung nutzen, diese gestalten und vorantreiben. Dazu brauchen wir Mitarbeiter und Führungspersönlichkeiten, die neue Technologien auf der einen Seite verstehen und anwenden, sie auf der anderen Seite aber auch eigenständig entwickeln können", sagt Wittmann, Senior Director Talent Solutions und Mitglied der Geschäftsführung bei LinkedIn DACH. "Es ist Aufgabe von Politik, Bildungsinstitutionen, aber auch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, sicherzustellen, dass wir bei diesem Thema den Anschluss nicht verlieren und dass alle von den Chancen der Digitalisierung profitieren."

Digitale Fachkompetenzen im Vorstand wenig ausgeprägt

Ein gutes Drittel (36 Prozent) der LinkedIn-Mitglieder besitzt heute der Studie sogenannte digitale Fachkompetenzen, also die Fähigkeiten, die es ermöglichen, die Digitalisierung in Unternehmen voranzutreiben und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Je höher in der Hierarchie die Mitglieder stehen, desto weniger digitale Fachkompetenzen geben sie an. 41 Prozent der Einsteiger besitzen digitale Fachkompetenzen, 40 Prozent der Angestellten, 30 Prozent der Manager und nur 25 Prozent der Vorstände.

Bei den Mitarbeitenden zeigen sich Unterschiede, in Bezug auf Berufsgruppen, Geschlecht und Größe ihres Arbeitgebers: Erwartungsgemäß geben die meisten Softwareentwickler an, digitale Fachkompetenzen zu besitzen (88 Prozent), hingegen nur 42 Prozent der Projektmanager, 39 Prozent der Maschinenbauingenieure, 31 Prozent der Produktmanager und 21 Prozent der Vertriebsspezialisten.

Frauen sind bei den digitalen Anwendungskompetenzen stark, Männer dagegen bei den digitalen Fachkompetenzen (37 Prozent, Frauen 33 Prozent). Mitarbeitende in kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) besitzen weniger digitale Fachkompetenzen (35 Prozent) als die in Konzernen (41 Prozent). Dieser Abstand vergrößert sich.

Digitale Fachkompetenzen variieren je nach Branche

Über Branchen hinweg ergeben sich folgende Unterschiede: In der Verteidigungs- und Raumfahrtindustrie sind digitale Fachkompetenzen stark ausgeprägt (56 Prozent). Ebenfalls gut ausgestattet sind die Elektronikbranche (44 Prozent), die Industrielle Automatisierung (44 Prozent) und die Automobilindustrie (41 Prozent).

Die regionale Verteilung in deutschen Großstädten ist unausgewogen: Während der Anteil der Mitglieder mit digitalen Fachkompetenzen in München (45 Prozent), Regensburg (45 Prozent), Berlin (42 Prozent) und Stuttgart (42 Prozent) vergleichsweise hoch ist, beträgt er z.B. in Leipzig nur 29 Prozent.

Die Studie findet sich hier.



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vg 05.07.2019