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Verstärktes Problembewusstsein der Deutschen für grüne Themen


Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich in Deutschland der Anteil derer verdoppelt, die den Klimawandel als besonders besorgniserregend einstufen

Für mehr als jeden vierten Deutschen (26%) gehört der Klimawandel inzwischen zu den besorgniserregendsten Themen im eigenen Land. Das ist das Ergebnis der Langzeitstudie 'What worries the World' des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die monatlich in 28 Ländern durchgeführt wird. Lediglich in Kanada fürchten sich noch mehr Menschen (29%) vor den Folgen des Klimawandels als bei uns. Auf Platz eins der größten Ängste der Deutschen rangieren jedoch nach wie vor die Themen Armut und soziale Ungleichheit (47%), gefolgt von Einwanderung (34%) sowie Kriminalität und Gewalt (30%).

Betrachtet man allerdings die langfristige Entwicklung der deutschen Sorgen im Zeitverlauf, so lässt sich ein eindeutiger Trend ablesen: Umweltthemen werden hierzulande immer häufiger wahrgenommen, während Themen der inneren Sicherheit tendenziell von immer weniger Bürgern als prioritäre Probleme angesehen werden. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich in Deutschland der Anteil derer, die den Klimawandel als besonders besorgniserregend einstufen, schlagartig verdoppelt (13% in 2017 vs. 26% in 2019).

Auch in Sachen Umweltschutz ist das Problembewusstsein der Deutschen in letzter Zeit stark angestiegen: Im Mai 2017 sorgte sich lediglich jeder zehnte Bundesbürger (11%) vor den Folgen der Umweltverschmutzung, zwei Jahre später tut dies beinahe jeder Vierte (23%). Nur die Chinesen (41%) fürchten sich noch mehr vor der Zerstörung der Umwelt als die Deutschen.

Einwanderung wird seltener als Gefahr eingestuft

Ein anderes Bild zeichnet sich bei den Ängsten, die das Themenfeld der inneren Sicherheit berühren. Während sich im Oktober 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise noch eine knappe Mehrheit der Bevölkerung (52%) große Sorgen über die Auswirkungen der Einwanderung machte, wird Migration heute nur noch von jedem dritten Deutschen (34%) als eines der dringlichsten Probleme im eigenen Land angesehen. Nichtsdestotrotz wird das Thema Einwanderung in keinem anderen Land häufiger als besorgniserregend eingestuft als bei uns.

Auch die Sorge vor Kriminalität und Gewalt ist in Deutschland tendenziell eher rückläufig. Aktuell fürchten sich drei von zehn Deutschen (30%) davor; niedriger war dieser Wert zuletzt im Jahr 2015. Vergleichsweise groß ist aber die Angst vor einer Zunahme des Extremismus: Mehr als jeder fünfte Deutsche (21%) bezeichnet dies als eines der besorgniserregendsten Themen im eigenen Land; größer ist die Sorge derzeit nur in Großbritannien (22%).

Deutsche Ängste unterscheiden sich stark von globalen Sorgen

Vergleicht man die Ängste der Deutschen mit den weltweit am meisten genannten Sorgen, so lassen sich teils drastische Unterschiede konstatieren. Weltweit fürchtet sich beispielsweise jeder dritte Bürger (33%) vor Arbeitslosigkeit oder bemängelt finanzielle und politische Korruption (31%). Jeder Vierte (25%) sorgt sich zudem um das Gesundheitswesen im eigenen Land. In Deutschland werden diese Themen nur von jedem zehnten Befragten als besonders dringliche Probleme eingestuft. In keinem anderen Land sorgen sich die Menschen so wenig vor Arbeitslosigkeit (10%) und Korruption (8%) wie bei uns.

Im Gegenzug werden der Klimawandel (13%) und die Folgen der Umweltverschmutzung (13%) im weltweiten Durchschnitt noch vergleichsweise selten als schwerwiegende Bedrohung eingestuft. Und auch die vermeintlichen Gefahren aufgrund von Einwanderung (14%) oder der Zunahme von Extremismus (9%) spielen global gesehen eine eher untergeordnete Rolle.



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tor 16.08.2019