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Mehr Gründungen in West- als in Ostdeutschland

Die Gründungsquoten und -einstellungen zwischen West- und Ostdeutschland im Vergleich (Quelle: Global Entrepreneurship Monitor)
Die Gründungsquoten und -einstellungen zwischen West- und Ostdeutschland im Vergleich (Quelle: Global Entrepreneurship Monitor)

In Westdeutschland hat seit 2015 eine von neunzehn Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren ein Unternehmen gegründet oder ist gerade dabei , diesen Schritt vorzubereiten (5,2 Prozent). In Ostdeutschland ist die Gründungsquote geringer. Nur eine von 26 Personen hat im selben Zeitraum gegründet oder plant eine selbständige Tätigkeit (3,9 Prozent). Ohne die Start-up-Hauptstadt Berlin würden die Unterschiede sogar noch etwas deutlicher ausfallen. Das zeigt der Global Entrepreneurship Monitor. Er untersucht und vergleicht die Gründungseinstellungen in Deutschland und mehr als 50 weiteren Ländern. Aber auch zum Gründungsverhalten innerhalb Deutschlands hat die Universität Hannover in Kooperation mit dem RKW Kompetenzzentrum Daten erhoben.

Bessere Wahrnehmung der Gründungschancen in Westdeutschland

Allgemeine Gründe für die niedrigere Gründungsquote in Ostdeutschland sind unter anderem der Anteil ländlicher und peripherer Räume, schrumpfende Städte und Gemeinden sowie wirtschaftsstrukturelle Aspekte. Die Wahrnehmung von Gründungschancen spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine wichtige Rolle: Diese werden im Westen deutlich besser eingeschätzt als in Ostdeutschland. Dagegen gibt es bei der Einschätzung der Gründungsfähigkeiten und bei der Angst vor dem Scheitern nur geringe Differenzen zwischen Ost und West.

Die Wahrnehmung der Gründungschancen ist in Deutschland in den vergangenen Jahren tendenziell optimistischer geworden und erreichte 2018 den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen im Rahmen des Studie: 42,1 Prozent der Befragten sahen zum Befragungszeitpunkt gute Gründungschancen. Dieser sehr Wert bestätigt die ähnlich positive Einschätzung aus dem Jahr 2017 (42 Prozent). Die Unterscheidung zwischen West- und Ostdeutschland (inklusive Berlin) zeigt jedoch, dass in Westdeutschland 43,1 Prozent der Befragten in den nächsten sechs Monaten gute Gründungschancen in ihrer Region sehen, im Osten der Republik waren es nur 37,6 Prozent.

Marginale West-Ost-Unterschiede bei der Einschätzung der Gründungsfähigkeiten

Eine weitere untersuchte Einflussgröße ist die Wahrnehmung der eigenen Gründungsfähigkeiten. Für die Gründungsentscheidung ist unter anderem ausschlaggebend, wie die potenzielle Gründerperson ihre Fähigkeiten einschätzt. 2018 meinten 38 Prozent der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland, über ausreichende Fähigkeiten und Erfahrungen zur Umsetzung einer Gründung zu verfügen. Auch hier zeigen sich in Westdeutschland mit 38,5 Prozent etwas höhere Werte als in Ostdeutschland mit 36,2 Prozent.

Angst vor dem Scheitern in Deutschland gleich verteilt

Die Angst vor dem Scheitern spielt bei der Gründungsentscheidung ebenfalls eine wichtige Rolle. In Deutschland würden knapp unter 40 Prozent der Befragten aus Angst vor dem Scheitern eine Gründung unterlassen. Umgekehrt heißt das: Bei etwas mehr als 60 Prozent der Befragten in Deutschland wäre dies kein Grund, von einer Gründung abzusehen. Der innerdeutsche Vergleich lässt nur marginale Unterschiede erkennen. Die Angst vor dem Scheitern bei einer Gründung ist somit ein in West- und Ostdeutschland in seiner Stärke gleichermaßen auftretendes Phänomen.

Der GEM Länderbericht Deutschland 2018/2019 steht hier zum Download oder zur Verfügung.



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(vg) 19.09.2019



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vg 19.09.2019