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Inklusionsquote: Pharmasektor hui, Tech-Branche pfui

Im internationalen Länderranking haben Kanada und die USA den besten Inclusion Index (66 Prozent), gefolgt von Deutschland mit 65 Prozent. Das geht aus dem von Kantar erstmalig veröffentlichte Inklusions- und Diversitätsindex hervor, der ausschließlich auf Mitarbeiter-Feedback aus der ganzen Welt basiert. Im Rahmen des Kantar Inclusion Index wurden bis dato 18.000 Personen aus 14 Ländern befragt, die in 24 verschiedenen Branchen tätig sind.

Ausschlaggebend für die kanadische Spitzenposition im Index ist eine nahezu ausgeglichene Geschlechterverteilung in Führungspositionen (über 40 Prozent Frauen). 65 Prozent der Kanadier meinen, dass ihre Unternehmen aktiv Inklusion und Diversität im Arbeitsalltag und in der Belegschaft fördern, unabhängig von deren Hintergrund. Die USA liegen dicht hinter Kanada.

Zu deren Stärken zählen ein nahezu ausgewogenes Geschlechterverhältnis, sowie eine 30-prozentige ethnische Repräsentanz in der Führungsebene. 63 Prozent glauben, dass ihre Unternehmen aktiv versuchen, Inklusion und Diversität intern voranzutreiben, und 67 Prozent sind der Meinung, dass ihre Unternehmen alle Mitarbeiter unabhängig von ihrer Herkunft unterstützen. In beiden Ländern besteht dennoch weiterer Handlungsbedarf, denn 20 Prozent der Kanadier und 17 Prozent der Amerikaner, gaben an, dass sie im vergangenen Jahr von Mobbing betroffen waren.

Der Index umfasst zehn Branchen weltweit, wobei der Gesundheits- und Pharmasektor bezüglich Inklusion und Diversität am besten abschneidet. Die Geschlechter sind auf der Führungsebene gleichmäßig verteilt, 59 Prozent sind der Ansicht, dass ihre Unternehmen aktiv versuchen, Inklusion und Diversität voranzutreiben. Über 65 Prozent sind davon überzeugt, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter unabhängig von ihrer Herkunft unterstützen. Fast jeder fünfte Mitarbeiter (19 Prozent) konstatiert jedoch, im vergangenen Jahr gemobbt worden zu sein.

Weitere Ergebnisse aus dem Index im Überblick:

• 80 Prozent der Mitarbeiter weltweit haben Diskriminierung beobachtet oder selbst erlebt – aber nur jeder Dritte fühlt sich in der Lage dazu, den Vorgang an seine Personalabteilung zu eskalieren.

• Fast die Hälfte der Mitarbeiter (46 Prozent) glaubt, dass „wen man kennt“ die Karriere mehr vorantreibt als „was man weiß“.

• Fast jeder fünfte (19 Prozent) Mitarbeiter wurde im vergangenen Jahr am Arbeitsplatz gemobbt, untergraben oder schikaniert. Bei ethnischen Minderheiten steigt dieser Wert auf 23 Prozent und bei den als geschlechtlich nicht-binär identifizierenden Personen auf 24 Prozent.

• Brasilien, Mexiko und Singapur sind die Länder mit der höchsten, Italien, die Niederlande und Spanien mit der niedrigsten Mobbingrate am Arbeitsplatz.

• Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) in der Spiel- und Glücksspielindustrie und nahezu jeder Dritte (32 Prozent) in der Medienbranche berichtet, persönlich Mobbing am Arbeitsplatz erfahren zu haben.

• Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Frauen hat das Gefühl, fehl an ihrem Arbeitsplatz zu sein.

• Eine von fünf Frauen (20 Prozent) glaubt, dass sie weniger verdient als Kollegen in ähnlichen Positionen.

• LGBTQ+-identifizierende Personen machen nur 2 Prozent der Vorstandspositionen aus, weltweit liegt ihr Anteil insgesamt bei geschätzten 9 Prozent.

• Ein Viertel (24 Prozent) der LGBTQ+-Bevölkerung wurde im letzten Jahr am Arbeitsplatz gemobbt.

• Mehr als ein Drittel der LGBTQ+-Beschäftigten (36 Prozent) glaubt, dass es aufgrund der sexuellen Orientierung mit Hindernissen bei der beruflichen Entwicklung konfrontiert war.

• Mehr als die Hälfte der LGBTQ+-Personen leiden an anhaltendem hohen Stress, Angst und psychischen Gesundheitsproblemen am Arbeitsplatz.

• 11 Prozent der Beschäftigten, die zu einer ethnischen Minderheit gehören, glauben, dass sie am Arbeitsplatz aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit anders behandelt werden. 13 Prozent fühlen sich ausgegrenzt und 28 Prozent sind durchgehend ängstlich am Arbeitsplatz, was insbesondere auf ihre ethnische Zugehörigkeit zurückzuführen ist.

• Fast jeder Fünfte (19 Prozent) Arbeitnehmer glaubt, dass Kollegen einer ethnischen Minderheit bei der beruflichen Entwicklung in ihrem derzeitigen Unternehmen dadurch beeinträchtigt waren.

• Etwa ein Drittel der Beschäftigten (35 Prozent der Frauen / 37 Prozent der Männer) fühlt sich bei der Arbeit dauerhaft ängstlich – bei den Personen, die sich als geschlechtsneutral identifizieren, sind es 40 Prozent.

• 60 Prozent der Arbeitnehmer sind für die Betreuung ihrer Angehörigen verantwortlich. 38 Prozent sind der Meinung, dass die Verantwortung für die Betreuung dazu führt, dass sie sich in der Arbeit ausgeschlossen fühlen.

Weitere Ergebnisse des Inclusion Index finden Sie hier.



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tor 23.09.2019