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Deutsche Unternehmen wollen kräftig Kosten senken

Vier von fünf deutschen Unternehmen wollen ihre Kosten senken, um das operative Ergebnis zu verbessern. Große Unternehmen und Konzerne haben in der Anwendung von Kostensenkungsmaßnahmen gegenüber dem Mittelstand deutlich die Nase vorn. Das hat eine aktuelle Befragung von 501 Top-Entscheidern der deutschen Wirtschaft durch das Institut für Demoskopie Allensbach und das Kerkhoff Competence Center for Supply Chain Management der Universität St. Gallen ergeben. 

79 Prozent der großen Unternehmen und Konzerne setzen demnach auf Kostensenkung zur Profitabilitätssteigerung, bei Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern sind es immerhin noch 72 Prozent. In der Produktion will die Hälfte der Unternehmen Kosten senken, im Bereich Einkauf und Beschaffung ist es jeder Zweite. Aber auch beim Personal geben 34 Prozent der befragten Top-Entscheider an, künftig weiter Kosten zu senken. Forschung und Entwicklung bleiben zumeist von Einsparungen verschont: Nur acht Prozent der Unternehmen wollen hier Kosten sparen.

Auffällig: Im Bereich Produktion wollen wesentlich mehr große (57%) als mittelständische Unternehmen sparen (48%). Auch im Bereich Logistik sehen die Großunternehmen (42%) ein wesentlich höheres Kostensenkungspotenzial als Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern (29%).

Diese Unterschiede machen sich auch in den Maßnahmen bemerkbar. Nur 35 Prozent der Mittelständler nutzen zur Verringerung der Durchlaufzeiten in der Produktion eine interne Optimierung der Produktionsabläufe, bei großen Unternehmen macht dies immerhin jedes Zweite. Eine Optimierung der Verwaltungsprozesse haben bereits 69 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern durchgeführt. Bei Unternehmen unter 1.000 Mitarbeitern sind dies nur 60 Prozent, bei Unternehmen mit maximal 250 Mitarbeitern sogar nur 52 Prozent.

Die Hälfte der befragten Firmen wollen im Einkauf die Kosten senken. Bei der Pflege der Beziehungen zu den Lieferanten führen immerhin 81 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern standardisierte Lieferantenbewertungen durch, 86 Prozent kontrollieren ihre Lieferanten systematisch. Bei Mittelständlern sieht dies ganz anders aus: Nur 65 Prozent bewerten standardisiert, nur 63 Prozent kontrollieren.

Sowohl Mittelständlern als auch Konzernen geht besonders viel Potenzial in der Einbindung der Einkaufsabteilung ins Gesamtunternehmen verloren. So ist der Einkauf nur bei 41 Prozent der befragten Unternehmen „stark“ und „sehr stark“ in die Produktentwicklung mit eingebunden. Bei 44 Prozent der Unternehmen wird immer noch von Fachabteilungen Material eingekauft, ohne den Einkauf überhaupt mit einzubinden. Auch neue Tools setzt der Einkauf nur selten ein: Gerade einmal ein Fünftel der Unternehmen nutzt ein Tool zur genauen Kalkulation der Kosten der eingekauften Produkte („Cost Breakdown“). Bei Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern sind dies

Die Befragung hat im 1. Quartal 2011 stattgefunden und ist durch das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Kerkhoff Consulting durchgeführt worden. Befragt worden sind 501 Top-Entscheider aus allen Branchen - in der Regel Inhaber, Geschäftsführer und Vorstände.


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vg 01.04.2011