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PwC: Medienbranche wächst wieder weltweit

Die globale Medienindustrie hat nach der Rezession von 2009 zurück auf den Wachstumspfad gefunden. Im vergangenen Jahr stiegen die Branchenerlöse aus Werbung, Konsumentenausgaben und Zugangsentgelten weltweit um 4,6 Prozent auf annähernd 1,42 Billionen US-Dollar und übertrafen damit den bisherigen Höchstwert von 2008 (rund 1,39 Billionen US-Dollar).

Für die kommenden Jahre prognostiziert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC im "Global Entertainment and Media Outlook: 2011 - 2015" einen Umsatzanstieg um 5,7 Prozent jährlich auf rund 1,87 Billionen US-Dollar im Jahr 2015. Der Erlös in Deutschland wird im gleichen Zeitraum um voraussichtlich 3,4 Prozent jährlich auf gut 103 Milliarden US-Dollar wachsen. Damit wäre Deutschland 2015 der weltweit viertgrößte Medienmarkt hinter den USA, Japan und China.

Lag der Umsatzanteil digitaler Medien (Erlöse aus Downloads, Online-Werbung, Entgelte für Internetzugang etc.) an den gesamten Branchenerlösen im Jahr 2006 noch bei 15 Prozent, waren es 2010 bereits knapp 26 Prozent. Im Jahr 2015 dürfte über ein Drittel des weltweiten Umsatzes auf digitale Medien entfallen. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die stärkere Verbreitung von Breitband-Internet, auch in Schwellenländern wie Brasilien und China, sowie die zunehmende mobile Mediennutzung dank Smartphones und Tablets.

Auch für die Werbung werden digitale Kanäle immer wichtiger. Während die Werbeerlöse bis 2015 insgesamt um voraussichtlich 5,5 Prozent pro Jahr auf knapp 578 Milliarden US-Dollar steigen werden, prognostizieren die PwC-Experten für die Online-Werbung ein durchschnittliches Plus von 13 Prozent jährlich auf annähernd 130 Milliarden US-Dollar. Das mobile Internet gibt auch bei den Werbeausgaben das Wachstumstempo vor: mit rund 25 Prozent Jahresdurchschnittswachstum sollen die Werbeerlöse von knapp 2,9 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr auf fast 8,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 steigen.

"Smartphones bieten der Werbeindustrie mit zahlreichen Apps und GPS-Lokalisierung vielfältige Werbemöglichkeiten, zum Beispiel über sogenannte 'location based services'. Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg ist allerdings, dass die Branche Dienstleistungen mit Mehrwert für die Konsumenten entwickelt, die zugleich den wachsenden Datenschutzbedenken der Nutzer Rechnung tragen", betont Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.

Das mit Abstand wichtigste Werbemedium bleibt im Prognosezeitraum das Fernsehen. Die Erlöse aus TV-Spots und Werbesendungen werden von 2010 bis 2015 im Jahresdurchschnitt um voraussichtlich 6,5 Prozent auf über 232 Milliarden US-Dollar zulegen. Die Zeitungen werden ihre Position als zweitwichtigstes Werbemedium in den kommenden Jahren zwar an das Internet verlieren, sie profitieren jedoch immer mehr von den online beziehungsweise den mit digitalen Ausgaben generierten Werbeerlösen, die nach PwC-Prognosen 2015 über zehn Prozent der gesamten Werbeeinnahmen der Zeitungen generieren sollen. Mit einem jährlichen Zuwachs von 2,3 Prozent sollen die Gesamterlöse aus der Zeitungswerbung bis 2015 auf rund 97,6 Milliarden US-Dollar steigen.

Im "Global Entertainment and Media Outlook" analysiert PwC jährlich die wichtigsten Trends in der weltweiten Unterhaltungs- und Medienbranche. Aus den Trends werden Umsatzprognosen für 13 Teilbranchen der Medienmärkte in 48 Ländern abgeleitet. Zu den beobachteten Segmenten zählen Internet (Werbeeinnahmen und Zugangsentgelte), Fernsehen (Werbung, Gebühren und andere Entgelte, beispielsweise für Pay-TV), Musik (u.a. Tonträgerverkauf und Downloads), Film (Kino, DVD-Verkauf und -Verleih sowie Downloads), Videospiele und Radio. Hinzu kommen die Verkaufs- und Werbeerlöse der klassischen, überwiegend nicht-elektronischen Medien (Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften sowie Bücher) und Außenwerbung.


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vg 14.06.2011