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Studie: Deutsche gönnen sich wieder mehr

Klagte im vergangenen Jahr noch jeder zweite Deutsche über finanzielle Unsicherheit, ist es jetzt nur noch jeder fünfte und damit weniger als in allen anderen EU-5-Ländern. Auch die berufliche Unsicherheit nahm um 16 Punkte ab; nur noch zwölf Prozent der Deutschen sorgen sich um ihren Job. Eine Trendwende: Im vergangenen Jahr lagen die Bundesbürger im selben Vergleich noch jeweils an der Spitze. Entgegen den westeuropäischen Trends planen zudem 65 Prozent der Deutschen, ihre Konsumausgaben gleich zu halten oder sogar zu erhöhen. Während Luxusgüter und Schmuck weiter im Kurs fallen, sind deutsche Verbraucher dennoch bereit, sich etwas zu gönnen. Für Urlaubsreisen, frische und Bio-Lebensmittel sowie für Kinderkleidung wollen sie noch mehr Geld ausgeben als unbedingt nötig; dieser Trend hat sich im Vorjahresvergleich weiter verstärkt.

Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie 'Navigating the New Consumer Realities' der Boston Consulting Group (BCG). Im März und April 2011 wurden insgesamt über 24.000 Verbraucher in 21 Ländern zu ihren Konsumgewohnheiten befragt; darunter auch über 1.200 Deutsche.

Offenbar ist die wirtschaftliche Erholung noch nicht bei allen Konsumenten angekommen. Im Gegenteil: In Europa, Indien und China stieg die Angst um die persönliche Zukunft sogar an. In Italien zum Beispiel von 43 auf rund 70 Prozent innerhalb des vergangenen Jahres. Einzig Deutschland verzeichnet einen Rückgang von 50 auf 34 Prozent und liegt damit unter dem Niveau von 2007. Zudem fühlen sich nur noch 28 Prozent der deutschen Verbraucher persönlich von der Wirtschaftskrise betroffen – in den EU-5-Ländern sind es im Durchschnitt 47, in den USA sogar 57 Prozent.

Die negative Gefühlslage und die Veränderungen in den Wertvorstellungen der Konsumenten wirken sich auf das Kaufverhalten aus: 90 Prozent der Verbraucher in den Industrieländern wollen ihre Ausgaben gleichhalten oder sogar kürzen. Im Gegensatz zu den Industrieländern sind Konsumenten in den Emerging Markets optimistischer. So planen 36 Prozent der Chinesen und 19 Prozent der Inder, ihre Ausgaben in diesem Jahr zu erhöhen.

In Deutschland planen deutlich weniger Verbraucher, ihre Ausgaben zu kürzen, als im westeuropäischen Vergleich. Der Wert fiel im Vorjahresvergleich um neun Punkte auf 35 Prozent. Auch die Affinität zu grünen Produkten wächst schnell. Mit rund 40 Prozent ist die Bereitschaft in Deutschland unter den EU-5-Ländern am größten, dafür einen Aufpreis zu bezahlen. Trotzdem spielt der Preis für deutsche Verbraucher nach wie vor eine Rolle. Die Mehrheit (67%) gibt an, künftig noch mehr Zeit in die Suche nach Preisvergleichen zu investieren. Ebenso viele Deutsche wollen noch mehr bei Sonderangeboten zuschlagen – Deutschland ist das einzige Land unter den EU-5, wo zudem am häufigsten in Discount-Supermärkten eingekauft wird. Weiterhin sparen wollen deutsche Konsumenten besonders bei Handyverträgen, Fast Food und Schmuck.


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vg 21.06.2011