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DIHK: Standortfaktoren auf dem Prüfstand

Mit 'knapp befriedigend' bewertet die deutsche Industrie die Politik der Bundesregierung zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Das geht aus einer Umfrage des DIHK bei mehr als 1.400 Industrieunternehmen und industrienahen Dienstleistern – dem Netzwerk Industrie – hervor. In der Vorumfrage im Jahr 2008 war die Gesamtbewertung mit 'ausreichend plus' noch etwas schlechter ausgefallen.

Die Industrie schätzt am Standort Deutschland vor allem die Qualität der Fachkräfte, die Verfügbarkeit von Zulieferunternehmen und den hohen sozialen Frieden (Notenschnitt jeweils 2,4). Zugleich werden Fachkräfte auch demografiebedingt immer knapper. Die Verfügbarkeit von geeigneten Fachkräften bewerten die Unternehmen deshalb deutlich zurückhaltender (Note 3,1). Standortschwächen liegen vor allem im komplexen und praxisfernen Steuerrecht (Note 4,8) sowie im System der Steuern und Abgaben insgesamt (4,4). Auch die Höhe der Energiekosten spitzt sich als Standortnachteil weiter zu (4,2).

Zur Stärkung ihrer Wettbewerbsposition setzen die Unternehmen selbst viele Hebel in Bewegung. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind dabei das A und O – nahezu alle Unternehmen investieren in die Weiterbildung ihrer Belegschaft (99%). Ihren Nachwuchs sichern sich viele bereits frühzeitig – insbesondere durch verstärkte Kooperationen mit Schulen und Hochschulen.

Mit innovativen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen stärken laut DIHK neun von zehn Unternehmen ihre Präsenz auf den Märkten – und erschließen damit auch neue Absatzregionen. Zudem arbeitet die im internationalen Vergleich bereits hocheffizient produzierende Industrie weiter an einem sparsamen Einsatz von Energie, Material und Rohstoffen (91%).

Während sich die sichere Energieversorgung laut DIHK hierzulande bislang als Vorteil erwiesen hat (Note 2,7), entwickelt sich die Höhe der Energiekosten zunehmend zu einem Standortnachteil (Note 4,2). Die Industrieunternehmen bräuchten eine verlässliche Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen, andernfalls hätten sie einseitige Nachteile am Standort Deutschland. 86 bzw. 82 Prozent der Unternehmen sehen die Politik vordringlich in der Pflicht, eine sichere Energieversorgung und den weiteren Ausbau der dazu erforderlichen Energieinfrastruktur zu gewährleisten.


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vg 25.08.2011