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Deutsche Unternehmen am innovativsten, aber rückläufig

Etwas weniger als die Hälfte (48,9%) der in der EU28 ansässigen Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten meldete zwischen 2010 und 2012 eine Innovationstätigkeit. Der Anteil der innovativen Unternehmen in der EU28 sank in diesem Zeitraum sowohl gegenüber dem Zeitraum 2006 bis 2008 (51,5% innovative Unternehmen) als auch gegenüber dem Spitzenwert (von 52,8%), der im Zeitraum 2008 bis 2010 verzeichnet wurde. Dieser Trend wurde in den meisten Mitgliedstaaten beobachtet.

Diese Informationen werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht und stammen aus der Innovationserhebung der Gemeinschaft. Diese Erhebung deckt ein breites Spektrum von Indikatoren für die Innovationstätigkeit von Unternehmen ab und gibt darüber Aufschluss, mit welchen Strategien die Unternehmen ihre Innovationsziele erreichen wollen und auf welche Hindernisse sie dabei stoßen.

Organisations- und Marketinginnovationen vorn

Zu den Innovationstätigkeiten gehören Produkt- und Verfahrensinnovation ebenso wie Organisations- und Marketinginnovationen, so Eurostat. In den Jahren 2010 bis 2012 wurden Innovationen in Unternehmen in der EU vor allem im Bereich der Organisation getätigt (27,5% aller Unternehmen); etwas niedriger waren die Werte bei den Marketinginnovationen (24,3%), den Produktinnovationen (23,7%) und den Verfahrensinnovationen (21,4%). Hierbei ist anzumerken, dass Unternehmen in mehr als einem Bereich innovativ gewesen sein können.

Die meisten innovativen Unternehmen in Deutschland & Luxemburg

Im Zeitraum 2010 bis 2012 wurden die höchsten Anteile innovativ tätiger Unternehmen in Deutschland (66,9% der Unternehmen), Luxemburg (66,1%) und Irland (58,7%) verzeichnet. Demgegenüber waren im selben Zeitraum weniger als 30% der Unternehmen in Rumänien (20,7%), Polen (23,0%) und Bulgarien (27,4%) innovativ.

Rückgang innovativer Unternehmen in Zypern und Deutschland

Gegenüber dem Zeitraum 2006 bis 2008 ging der Anteil der innovativen Unternehmen in der EU28 zwischen 2010 und 2012 um 2,6 Prozentpunkte von 51,5 Prozent auf 48,9 Prozent zurück. Die stärksten Rückgänge des Anteils innovativer Unternehmen wurden in den folgenden Mitgliedstaaten beobachtet: Zypern (56,1% in den Jahren 2006 bis 2008 gegenüber 42,1% im Zeitraum 2010 bis 2012, also -14,0 Prozentpunkte, Pp.), Deutschland (-13,0 Pp.), Rumänien (-12,6 Pp.), Tschechische Republik (-12,1 Pp.) und Spanien (-9,9 Pp.).

Am anderen Ende der Skala stieg der Anteil der innovativen Unternehmen in den Jahren 2010 bis 2012 im Vergleich zu 2006-2008 am stärksten in Malta (von 37,4% im Zeitraum 2006 bis 2008 auf 51,4% im Zeitraum 2010 bis 2012, +14,0 Prozentpunkte), gefolgt von den Niederlanden (+6,5 Pp.), Lettland (+6,1 Pp.) und dem Vereinigten Königreich (+4,7 Pp.).

Der Vergleich mit dem Zeitraum 2008 bis 2010 zeigt laut Eurostat, dass der Anteil der innovativen Unternehmen in den Jahren 2010 bis 2012 nur in fünf Mitgliedstaaten - Malta, Vereinigtes Königreich, Ungarn, Lettland und Bulgarien - gestiegen ist.

Deutsche Unternehmen bei den Produkt- & Verfahrensinnovationen vorn

In den Jahren 2010 bis 2012 waren etwas mehr Unternehmen in der EU bei der Organisation und/oder im Marketing (37,1%) innovativ als bei Produkten und Verfahren (36,0%). Bei Innovationen in den Bereichen Organisation und/oder im Marketing waren zwischen 2010 und 2012 Unternehmen aus Luxemburg (53,5%), Irland (50,8%), Deutschland (47,6%), Österreich (46,1%), Griechenland (45,4%) und Italien (45,3%) führend.

Der mit Abstand größte Anteil von Unternehmen, die bei Produkten und/oder Verfahren in den Jahren 2010 bis 2012 innovativ waren, wurde für Deutschland (55,0% der Unternehmen) gemeldet. Dahinter rangierten Luxemburg (48,5%), Belgien (46,5%), Schweden (45,2%) Finnland (44,6%) und die Niederlande (44,5%).


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vg 21.01.2015