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Pharmabranche: 2014 so viele Zukäufe wie noch nie

Viel Bewegung in der Pharmabranche: Der Wert der M&A-Transaktionen hat 2014 mit insgesamt 223 Milliarden US-Dollar einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Gegenüber dem Gesamtvolumen von 88 Milliarden Dollar im Jahr 2013 bedeutet der Wert von 2014 eine Steigerung um 153 Prozent. Besonders aktiv waren Generikahersteller und Spezialpharma-Unternehmen, die mit Deals in Höhe von 133 Milliarden US-Dollar knapp 60 Prozent des Gesamtvolumens beisteuerten. Dieser Rekordwert könnte dieses Jahr aber noch überschritten werden. Die Kriegskassen der Pharmaunternehmen für weitere Zukäufe sind prall gefüllt. Insbesondere die Big Pharma-Unternehmen haben sich 2014 eher zurückgehalten, obwohl sie riesige Summen für potenzielle Übernahmen angehäuft haben.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), für die Finanzdaten der größten Pharma-, Biotech- und Specialty Pharma-Unternehmen untersucht wurden.

"Die Pharmakonzerne waren 2014 verhältnismäßig vorsichtig unterwegs – doch es ist zu erwarten, dass sich das ändert", sagt Gerd Stürz, Leiter des Bereiches Life Sciences bei EY. "Um mit dem Gesamtmarkt Schritt zu halten, müssen die Unternehmen schneller wachsen als derzeit. Die nötigen Wachstumsraten sind fast nur mit Hilfe von  Akquisitionen zu erreichen. Durch Zukäufe ließen sich zudem mögliche Risiken im Bereich Forschung und Entwicklung und bei Produkteinführungen absichern."

Finanzkraft für Übernahmen hat deutlich zugenommen

Die Vertreter von Big Pharma hätten durchaus die nötige Finanzkraft für weitere Übernahmen. Die Mittel, die für M&A-Aktivitäten zur Verfügung stehen, sind nochmals deutlich angewachsen. Insgesamt stehen den untersuchten Unternehmen nach EY-Berechnungen knapp 1,26 Billionen US-Dollar zur Verfügung, das entspricht einem Zuwachs von knapp 43 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2007.

Davon hortet Big Pharma mit rund 829 Milliarden US-Dollar den Löwenanteil, wenngleich der Anteil am Gesamtvolumen in den vergangenen Jahren deutlich zurückging. Lag 2007 noch 83 Prozent der gesamten Finanzkraft für M&A-Aktivitäten auf den Konten von Big Pharma, betrug der Anteil 2014 nur noch 66 Prozent. Den deutlichsten Zuwachs hatte die Sparte Big Biotech. Dort hat sich die Finanzkraft seit 2007 mehr als verdreifacht auf einen Höchstwert von 318 Milliarden US-Dollar, so EY.

Deutsche Pharmaunternehmen unter den Top-Deals

2014 schlugen auch die beiden deutschen Konzerne Bayer und Merck zu. Die Bayer AG kaufte Merck den Geschäftsbereich Consumer Care für 14,2 Milliarden US-Dollar ab. Merck wiederum übernahm die Cubist Pharmaceuticals Inc., und legte dafür 9,5 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. Damit befinden sich die beiden Unternehmen auf Platz vier und fünf der Liste der Top-Deals.

Die beiden größten Übernahmen tätigte der Generikahersteller Actavis mit Sitz in den USA und Irland. Der Pharma-Riese übernahm den Botox-Hersteller Allergan für 66 Milliarden US-Dollar und verleibte sich den Konkurrenten Forest Laboratories für 23,3 Milliarden US-Dollar ein. Auf den dritten Platz schob sich die schweizerische Novartis AG, die dem britischen Pharma-Riesen GlaxoSmithKline (GSK) den Onkologie-Bereich für 16 Milliarden US-Dollar abkaufte und im Gegenzug das Impfstoffgeschäft für 7,1 Milliarden US-Dollar an GSK abgab.


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rh 21.01.2015