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Deutschland im Fokus internationaler Retailer

Die nach der Wirtschaftskrise wieder angezogene Nachfrage im zweiten Halbjahr 2010 hat sich im vergangenen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern noch deutlich beschleunigt. Vor allem internationale Retailer drängen unverändert nach Deutschland. Das ergibt der Retail Market Report 2012 zur Entwicklung deutscher Einzelhandelsstandorte, den BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Anfang März veröffentlichen wird.

"Ein wesentlicher Grund dafür liegt darin, dass Deutschland nicht nur der größte Markt Europas ist, sondern auch von vielen Filialisten als Insel der Stabilität angesehen wird", betont Christoph Scharf, Bereichsleiter Retail-Vermietung von BNP Paribas Real Estate. "Während eine Reihe anderer Länder mit negativer Konjunkturentwicklung, steigender Arbeitslosigkeit und rückläufigen Einzelhandelsumsätzen zu kämpfen haben, bieten sich bei uns nach wie vor gute Rahmenbedingungen, um Expansionspläne voranzutreiben. Deshalb verwundert es nicht, dass sich auch internationale Labels wie beispielsweise Sandro und Maje, Scotch & Soda oder Boggi Milano zunehmend auf den Weg nach Deutschland machen."

Luxusmarken groß im Kommen

Besonders expansionsfreudig waren im vergangenen Jahr Luxuslabels. Im Fashion-Segment haben internationale Designerlabels wie Philip Plein und Moncler aus Italien erste Shops in Deutschland eröffnet oder sind konkret auf der Suche wie beispielsweise Paule KA aus Frankreich oder Roberto Cavalli aus Italien. Aber auch Luxusuhren-Brands wie Tag Heuer (LVMH-Konzern) und Omega (Swatch Group) haben ihre Expansionspläne forciert. Officine Panerai (Richemont) eröffnete im Dezember 2011 seinen ersten Store auf der Maximilianstraße in München.  

"Ein weiterer Trend ist, dass bereits etablierte Marken mit neuen Konzepten expandieren oder in anderen Ländern schon erprobte Formate auch bei uns auf den Markt bringen wie beispielsweise Adidas sein Neo-Konzept", erläutert Scharf. Auch der spanische Inditex-Konzern hat in Frankfurt den ersten Zara-Home-Store und in Berlin Deutschlands ersten Bershka-Laden eröffnet. Für weitere Konzepte wie Pull & Bear ist der Konzern auf der Suche nach Standorten in Deutschland.

Angebot in den A-Lagen weiterhin zu knapp

Auch 2011 war das Angebot in den begehrten A-Lagen zu gering. Von den zusätzlichen Flächen, die im Laufe des Jahres in die Vermarktung gegangen sind, ist ein Großteil innerhalb kürzester Zeit bereits vermietet worden, sodass viele Gesuche nach wie vor nicht umgesetzt werden können. An B-Standorten und Nebenlagen ist die Angebotssituation dagegen deutlich entspannter.

Die sehr lebhafte Nachfrage in Verbindung mit dem nach wie vor begrenzten Angebot hat zu relativ deutlich steigenden Spitzenmieten in den Top-Lagen geführt. Im Durchschnitt haben sie in allen sieben in der Analyse berücksichtigten Standorten um gut fümf Prozent angezogen, am deutlichsten in Frankfurt mit plus elf Prozent.

Die mit Abstand höchsten Mieten werden mit 330 Euro pro Quadratmeter für einen idealtypischen 100-Quadratmeter-Shop nach wie vor in München erzielt (2010: 315 €/m²). Auf dem zweiten Platz folgt Frankfurt mit 300 Euro pro Quadratmeter (2010: 270 €/m²) vor Köln mit 265 Euro pro Quadratmeter (2010: 260 €/m²). Knapp dahinter liegen gleichauf Hamburg und Berlin (jeweils 260 €/m²). In Düsseldorf stieg die Spitzenmiete auf 240 Euro pro Quadratmeter (2010: 230 €/m²) und in Leipzig auf 120 Euro pro Quadratmeter (2010: 115 €/m²).

Gute Aussichten

"Unter der Voraussetzung, dass die aktuellen Prognosen eintreffen und für 2012 lediglich ein konjunktureller Knick, aber keine Rezession zu erwarten ist, gehen wir von einer weiterhin sehr hohen Nachfrage aus", meint Scharf. "Hinzu kommt, dass sich die verfügbaren Einkommen sowie die Konsumlaune aller Voraussicht nach insgesamt positiv entwickeln werden. Da dies in vielen anderen europäischen Ländern vermutlich anders ist, dürfte sich die ohnehin starke Position Deutschlands relativ sogar noch verbessern. Es ist deshalb davon auszugehen, dass vor allem internationale Filialisten die Nachfrage hoch halten werden. Ein weiterer leichter Anstieg der Spitzenmieten ist damit auch 2012 nicht auszuschließen."


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vg 26.01.2012