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Pharmakonzerne fürchten staatliche Regulierung

Die Führungskräfte der globalen Pharmaindustrie beurteilen das Geschäftsklima in ihrer Industrie nur verhalten positiv. Als Begünstigte der "Patent-Klippe" fällt die Einschätzung der Umfragebeteiligten aus dem Generika-Sektor jedoch noch einstimmig positiv aus. Die Innovatoren sind dagegen pessimistischer gestimmt: Ein Drittel der Führungskräfte aus diesem Bereich stuft ihr Geschäftsklima als überwiegend schlecht ein.

Das ist eines der Ergebnisse des ersten 'Camelot Management Consultants Pharma Management Radars' - einer halbjährlichen Umfrage mit dem Ziel, das allgemeine Klima in der Pharmaindustrie zu untersuchen und zusätzlich wechselnde aktuelle Management-Themen zu vertiefen. In einem Zeitraum von vier Wochen nahmen fast 60 Führungskräfte international tätiger Pharmakonzerne aus 16 Ländern und von vier verschiedenen Kontinenten an der Umfrage teil. Firmen, deren Geschäftsmodel hauptsächlich auf der Entwicklung und/oder Vermarktung innovativer Arzneimitteln basiert (Innovatoren), umfassten etwa zwei Drittel der Befragten; ein Drittel bestand aus Unternehmen, die vorwiegend im Generika-Sektor tätig sind (Generika). Die Umfrageteilnehmer repräsentieren knapp zwei Drittel der 20 weltweit führenden Pharma-Konzerne.

 Michael Jarosch, Leiter des Beratungsbereiches Pharmaceuticals & Life Sciences bei Camelot Management Consultants: "Ganz allgemeinen zeigt sich, dass die Innovatoren sich vor einer ganzen Reihe steuerlicher und politischer Bedrohungen fürchtet, etwa staatlicher Regulierung, strengeren Erstattungsrichtlinien in den Gesundheitssystemen oder der Krise der Eurozone. Generikahersteller sehen ihr größtes Geschäftsrisiko dagegen mit weitem Abstand in einer unzureichenden Produktversorgung."
 
Die Zukunftserwartungen trüben sich ein: Ein Drittel der Befragten geht von einer Verschlechterung ihres Geschäfts aus. Vor dem Hintergrund weiterer Patentabläufe sieht mehr als die Hälfte der befragten Innovatoren die Aussichten für die nächsten zwölf Monate pessimistisch: Mehr als die Hälfte von ihnen erwarten entweder nur ein geringes Umsatzwachstum von null bis fünf Prozent oder sogar einen Rückgang. Der Generika-Sektor betrachtet die Lage weitaus optimistischer: 85 Prozent der Führungskräfte aus diesem Bereich erwarten eine Umsatzsteigerung um mehr als fünf Prozent - beinahe ein Drittel rechnet sogar immer noch mit einem bedeutenden Wachstum von mehr als zehn Prozent.

Neben der bekannten "Patent-Klippe" sehen sich die forschenden Pharmaunternehmen zusätzlich mit der Euro-Krise konfrontiert, die sich bereits deutlich negativ auf die Nachfrage in Südeuropa auswirkt. Gleichzeitig steigt, sozusagen als Nebenwirkung, die Bedeutung Osteuropas für Umsätze und Gewinne: Sowohl der Innovations- als auch der Generika-Sektor stufen Osteuropa inzwischen neben den sogenannten "PharMerging"-Märkten wie China, Russland und Brasilien als eine der Topregionen für zukünftiges Wachstum  ein. "Das höchste relative Umsatzwachstum erwarten die Innovatoren mittlerweile in Afrika", sagt Jarosch. "Allerdings von einem noch sehr geringen Ausgangs-Level."   
 
Produktversorgungssicherheit durch Risikomanagement

Outsourcing ist ein weiter ungebremst anhaltender Branchentrend: Beinahe drei Viertel der Befragten erwarten weitere Auslagerungen an externe Partner im kommenden Jahr. Doch die Herausforderungen, die die externe Beschaffung mit sich bringt, sind noch nicht gemeistert - insbesondere im Generika-Sektor. "Beinahe ein Drittel der Teilnehmer aus dem Generikabereich sieht momentan unzureichende Produktversorgung als größtes Risiko für ihr Geschäft", sagt Jarosch. "Die Innovatoren fürchten sich dagegen vor staatlicher Regulierung, weiteren Einsparungen in den Gesundheitssystemen, der Eurokrise und der Aberkennung von Patentschutz. Ihr Haupttrend ist Produktinnovation, die sie künftig vor allem durch Forschungs-Kollaboration sicherstellen möchten."

Gerade weil die Generika-Hersteller die Produktversorgungssicherheit als ihr größtes Risiko einstufen, ist es besorgniserregend, dass ein Drittel von ihnen angibt, diese hätte sich in den vergangenen beiden Jahren verschlechtert. "Mit dieser Einschätzung sind sie nicht alleine: Keiner der befragten Experten glaubt, im Bereich Produktversorgungssicherheit bedeutende Fortschritte gemacht zu haben", sagt Jarosch.

Um dieses Problem anzugehen, ergreifen Pharmaunternehmen eine Reihe von Maßnahmen, allen voran im Bereich Risikomanagement. Jarosch: "Der zentrale Schlüssel für eine verbesserte Liefersicherheit liegt vor dem Hintergrund des anhaltenden Outsourcing-Trends in einem verbesserten Daten- und Informationsaustausch mit den Lieferanten rund um den Globus."
 
Hier können Sie die Studie kostenfrei bestellen.


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vg 02.05.2013