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Deutsche Unternehmen mit Chancen in Schwellenländern

Die Emerging Markets bieten deutschen Unternehmen weiterhin die größten Chancen für Wachstum. Denn die Mittelschichten in den Schwellenländern erstarken und mit ihnen die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern. Davon profitieren deutsche Exporteure gleich zweifach, direkt und indirekt. So ist die deutsche Industrie traditionell in den Technologie-Sektoren gut aufgestellt. Der weltweite Handel mit Hightech-Produkten wiederum wird bis 2030 mit neun Prozent jährlich überdurchschnittlich stark wachsen (Exporte insgesamt: 8 %). Eine große Wachstumschance für deutsche Exporteure, wie der 'HSBC Global Connections'-Bericht verdeutlicht. Er enthält die Ergebnisse einer Analyse der Handelsbeziehungen zwischen den 25 wichtigsten Handelsnationen sowie einer Umfrage unter 5.500 Exporteuren, Importeuren und Händlern in 23 Ländern.

Für ein Drittel der rund 300 deutschen Umfrageteilnehmer bleibt demnach Europa im nächsten halben Jahr die wichtigste Wirtschaftsregion. Gleichzeitig sehen 40 Prozent in den Emerging Markets die größten Wachstumschancen für ihr Geschäft. Für das Wachstum in der Ferne müssen die Unternehmen einige Hürden überwinden, so HSBC: 40 Prozent der Befragten geben an, dass die Volatilität der Fremdwährungen den Handel besonders erschwert. Zudem werden - im Warenverkehr mit Ländern außerhalb der EU - Regulierungsvorschriften als Handelshemmnis angeführt.

Optimismus ist gestiegen

Die deutschen Unternehmen blicken positiver in die Zukunft als noch vor sechs Monaten. Der 'HSBC Trade Confidence Index' (TCI) für Deutschland stieg seit der letzten Befragung von 101 auf 108 Punkte. Zweidrittel der Befragten erwarten, dass sie ihren Handel im nächsten halben Jahr ausweiten. Die Unternehmen begründen dies vor allem mit einer steigenden Nachfrage in ihren Schlüsselmärkten und firmeneigenen Strategien zur Ausweitung der Handelsaktivitäten. Auch der TCI für die Welt ist um einen Punkt auf 113 leicht gestiegen.

Langfristig gute Positionierung deutscher Unternehmen

Auch auf lange Sicht ist die deutsche Wirtschaft für den internationalen Handel gut aufgestellt: "Hohe Forschungs- und Entwicklungsausgaben - fast drei Prozent des BIP -, eine vergleichsweise hohe Arbeitsproduktivität und eine innovative Geschäftskultur bieten gute Rahmenbedingungen für Unternehmen aus Deutschland. Hinzu kommt eine enge Verbindung zwischen Unternehmen und technischen Universitäten, die sich innovationsfördernd auswirkt", erläutert Martin Vetter-Diez, Head of Global Trade and Receivable Finance bei der HSBC in Deutschland. Schließlich sei auch die Stärke der deutschen Industrie in Medium-Tech- und Hightech-Sektoren eine gute Voraussetzung, vom wachsenden internationalen Handel profitieren zu können.

Der deutsche Außenhandel findet derzeit weiterhin zu mehr als 60 Prozent mit den europäischen Volkswirtschaften statt, so HSBC. Der Handel mit Schwellenländern werde jedoch bis 2030 am stärksten wachsen. So würden  China und Indien als Exportdestinationen weiter an Bedeutung gewinnen. HSBC erwartet als wichtigste Exporttreiber die Sektoren Maschinen und Fahrzeuge sowie Chemie. Bei den Importen spielen diese Sektoren ebenfalls die Hauptrolle, auch wegen des Bezugs von Zwischenprodukten aus dem Ausland.

Handelsmotor Technologie

Laut Schätzung der HSBC wird der Handel mit Hightech-Produkten stärker wachsen als die Warenexporte insgesamt, so dass deren Anteil bis 2030 von 22 Prozent auf mehr als 25 Prozent steigen wird. Länder, die für den Handel mit diesen Gütern gut aufgestellt sind, könnten von dieser Entwicklung profitieren.

Die aufstrebenden Länder in Asien haben sich in den vergangenen Jahren zu Hauptakteuren im globalen Markt für technisch hoch entwickelte Erzeugnisse entwickelt, heißt es in dem HSBC-Bericht. China habe mittlerweile die USA, Japan und Deutschland - vor 13 Jahren noch die führenden Nationen - überholt und ist mit einem Anteil von 36,5 Prozent im vergangenen Jahr (2000: 6 %) weltweit der größte Exporteur von Hightech-Gütern.

Diese Ergebnisse seien jedoch eher auf die Internationalisierung der Wertschöpfungskette als auf eine schnelle Entwicklung der technologischen Fähigkeiten in den Schwellenländern zurückzuführen: Multinationale Unternehmen aus Industrieländern hätten in den vergangenen Jahren zunehmend ihre arbeitsintensiven Fertigungsprozesse in kostengünstigere Entwicklungsländer verlagert. Die technologieintensiven Produktionsschritte und damit solche mit höherer Wertschöpfung sind laut HSBC hingegen in den Industrieländern verblieben, wie an den ähnlich schnell wachsenden Importen von Hightech-Gütern in die entwickelten Länder zu erkennen ist.

Diese weltweite Aufgabenverteilung könnte sich jedoch nach Einschätzung der HSBC ändern. Die Ausgaben der sich entwickelnden Länder für Forschung und Entwicklung (F&E) steigen kontinuierlich und erreichen bald das Niveau westlicher Industrienationen, deren Aufwendungen in den vergangenen zwanzig Jahren nahezu gleich geblieben sind. Deutschland hingegen liegw mit Ausgaben von mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts hinter Korea und Japan an der Spitze der Länder. Dank dieser Investitionen und hochqualifizierter Arbeitskräfte sei Deutschland beim Export von Hightech-Produkten besonders wettbewerbsfähig.


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vg 19.03.2014