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370 Mio. Euro Kartellstrafe für Autozulieferer Schaeffler

In einem Kartellvergleichsverfahren hat die EU-Kommission heute, 19.3., gegen den deutschen Wälzlagerhersteller Schaeffler eine Geldbuße in Höhe von über 370 Mio. Euro verhängt. Die Geldstrafe für mehrere an dem Kartell für Kfz-Wälzlager beteiligte Unternehmen beläuft sich insgesamt auf 953 Mio. Euro. Neben Schaeffler waren laut EU-Kommission auch das schwedische Unternehmen SKF  und vier japanische Unternehmen (JTEKT, NSK, NFC und NTN einschließlich der Tochtergesellschaft NTN-SNR) Teil des Kartells.

In Pkw und Lkw befinden sich zahlreiche Wälzlager im Getriebe, in der Kupplung, der Lichtmaschine und der Klimaanlage. Die Kartellbeteiligten hatten laut EU-Kommission über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahren (April 2004 bis Juli 2011) in geheimen Absprachen ihre Preispolitik gegenüber den Abnehmern der Kfz-Industrie im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) abgestimmt. Im vorliegenden Fall stimmten die Kartellbeteiligten die Weitergabe von Stahlpreiserhöhungen an ihre Abnehmer der Kfz-Industrie ab, trafen Absprachen in Bezug auf Kostenvoranschläge und jährliche Rabatte für die Abnehmer und tauschten vertrauliche Geschäftsinformationen aus, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission. Diese Absprachen seien im Rahmen multi-, tri- und bilateraler Treffen erfolgt. Die Größe des EU-Marktes für Kfz-Wälzlager wird von der EU-Kommission auf mindestens zwei Mrd. Euro pro Jahr geschätzt.

Dem japanischen Unternehmen JTEKT wurde die Geldbuße vollständig erlassen, weil es die Kommission über das Kartell unterrichtet hatte. NSK, NFC, SKF und Schaeffler erhielten nach der Kronzeugenregelung von 2006 eine Geldbußenermäßigung, weil sie mit der Kommission kooperierten. Da alle Unternehmen der Anwendung des Vergleichsverfahrens der Kommission zustimmten, wurden ihre Geldbußen um weitere zehn Prozent reduziert. Der heutige Beschluss ist laut EU-Kommission Teil umfangreicher Ermittlungen der Kommission zu mutmaßlichen Kartellen für Kfz-Bauteile.


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vg 19.03.2014