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Deutsche Verbraucher zufriedener als andere Europäer

Die deutschen Verbraucher sind mit dem Funktionieren der Märkte für Waren und Dienstleistungen zufriedener als die meisten anderen Europäer. EU-weit ist das Vertrauen in die Märkte aufgrund verbraucherfreundlicher Vorschriften, Marktreformen und der Durchsetzung geltender Verbraucherschutzvorschriften gestiegen. Das zeigt die diesjährige Ausgabe des EU-Barometers zu Verbrauchermärkten.

Deutsche zufrieden mit Unterhaltungsartikeln

Die Umfrage stuft insgesamt 42 Märkte anhand von Schlüsselindikatoren ein, beispielsweise das Vertrauen, dass Anbieter die Vorschriften einhalten, die Vergleichbarkeit der Angebote und die verfügbare Auswahl. Andere Indikatoren wie Anbieterwechsel und Preise werden ebenfalls verfolgt und analysiert. Daraus ergibt sich ein Marktperformance-Index.

Deutschland erreicht einen Marktperformance-Index von 84,2 (EU-weit: 79,8). Besonders hoch ist die Zufriedenheit der Deutschen bei den Warenmärkten für Unterhaltungsartikel (z.B. Spiele und Spielzeug), elektronische Produkte und IKT-Produkte.

Am unzufriedensten sind die Deutschen mit den Märkten für Gebrauchtwagen, Brot, Getreide, Reis und Nudeln sowie Neuwagen (Warenmärkte). Bei den Dienstleistungen sind die Werte für Geldanlageprodukte, die private Altersversorge und Wertpapiere, Hypotheken und Immobiliendienstleistungen am niedrigsten.

Vertrauen der Verbraucher steigt EU-weit

EU-weit hat sich die Leistungsfähigkeit der Märkte seit der letzten Ausgabe des Barometers im Jahr 2014 verbessert. Die Leistungsfähigkeit der Märkte steigt, wenn die Verbraucher ihnen mehr Vertrauen entgegenbringen. So führte zum Beispiel das niedrige Vertrauen der Verbraucher in Finanzdienstleistungen zur Erarbeitung der Verbraucherkredit-Richtlinie. Seit Inkrafttreten dieser Rechtsvorschrift ist laut dem Bericht ein wachsendes Vertrauen in diesem Sektor zu verzeichnen.

Die Leistungsstärke in den verschiedenen Mitgliedstaaten fällt uneinheitlich aus. Die größten Unterschiede bei der Bewertung der Marktleistung in den einzelnen EU-Ländern offenbaren sich bei den Märkten für Elektrizitätsversorgung, Wasserversorgung, Hypotheken, Eisenbahnverkehr und mobile Telefondienste. Im Vergleich zu besser abschneidenden Märkten sind diese Märkte weniger offen für den grenzüberschreitenden Wettbewerb.

Die Leistungsstärke der Märkte ist ebenfalls uneinheitlich. Von den untersuchten Märkten schneiden Immobiliendienstleistungen, Hypotheken, Bank-Investments, private Renten und Wertpapiere sowie Gebrauchtwagen und Fleischprodukte am schlechtesten ab.

Telekommunikationsmärkte mit Schwierigkeiten

Verbraucher berichten indes von Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Telekommunikationsmärkten. Mehr Verbraucher haben demnach zwar den Anbieter gewechselt, doch ist ein Wechsel in einigen Märkten nach wie vor schwierig. Erstmals werden in dem Anzeiger auch die Gründe beleuchtet, die Verbraucher von einem Anbieterwechsel abgehalten haben. Den Ergebnissen zufolge sind Verbraucher in vielen Fällen nach wie vor besorgt darüber, dass ein Wechsel schwierig sein kann, oder aber sie stießen beim Versuch eines Anbieterwechsels auf Hindernisse.

Die Kommission will deshab einen Legislativvorschlag in diesem Bereich vorlegen, um diesen Schwierigkeiten zu begegnen. Die vor kurzem vorgelegten Vorschläge zu digitalen Verträgen sollen das Vertrauen der Verbraucher in den grenzüberschreitenden Online-Handel stärken.

Warenmärkte funktionieren besser als Dienstleistungsmärkte

Weiterhin funktionieren laut dem Bericht Warenmärkte besser als Dienstleistungsmärkte, obwohl letztere erheblich zulegen konnten. Die drei für Verbraucher am reibungslosesten funktionierenden Warenmärkte sind Bücher, Magazine und Zeitungen, Unterhaltungsartikel und große Haushaltsgeräte wie Kühlschränke. Im Hinblick auf Dienstleistungen sind die drei führenden Märkte bei den Verbrauchern freizeitbezogen, von Ferienunterkünften über Kultur- und Unterhaltungsdienstleistungen bis hin zu Sportdienstleistungen wie Fitnessstudios.

Bei den Warenmärkten haben die Märkte für schnell drehende Einzelhandelswaren – beispielsweise nichtalkoholische Getränke und Brot, Getreideprodukte und Teigwaren – , die in früheren Ausgaben des Verbraucherbarometers gut abschnitten, im Vergleich zu anderen Warenmärkten an Boden verloren.

Fortschritte bei Finanzdienstleistungen und Bahndienstleistungen

Die größten Fortschritte sind im Bereich Finanzdienstleistungen zu verzeichnen. Die Verbraucher haben mehr Vertrauen in ihre Banken, die private Altersvorsorge und Investmentfonds als zuvor. Dies lässt darauf schließen, dass die jüngsten legislativen Initiativen in Bereichen wie Zahlungskonten und Hypotheken, wirksame Durchsetzung und Sensibilisierung allmählich Früchte tragen, so die EU-Kommission. Gleichzeitig bleiben jedoch Bankdienstleistungen der leistungsschwächste Sektor unter den Dienstleistungsmärkten

Die Bewertung des Markts für Bahndienstleistungen hat sich seit 2013 erheblich verbessert. Die Leistungsfähigkeit des Strommarkts bleibt noch hinter den Erwartungen der Verbraucher zurück.

Das Factsheet zum Barometer zu den Verbrauchermärkten 2016 finden Sie hier. Eine Infografik zu den Ergebnissen des Barometers zu den Verbrauchermärkten 2016 gibt es hier.


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vg 05.09.2016