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Gender Pay Gap: Frauen verdienen deutlich weniger als Männer

Frauen erzielen in Deutschland nur die Hälfte des Gesamteinkommens der Männer und verdienen bei den Stundenlöhnen rund ein Fünftel weniger. Bei Erwerbseinkommen gibt es Gender Pay Gap auch innerhalb vieler Berufe. Das sind Ergebnisse aus drei neuen Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die sich mit Einkommensungleichheiten zwischen Frauen und Männern befassen.

So hat zum Beispieö DIW-Steuerexperte Stefan Bach die aktuellsten verfügbaren Daten der Lohn- und Einkommensteuerstatistik des Jahres 2010 ausgewertet. Demnach erreichen Frauen beim gesamten Bruttoeinkommen insgesamt nur 51 Prozent des Einkommens der Männer. Bei den Arbeitseinkommen erreichen sie 52 Prozent des Einkommens der Männer. Bei Vermietungseinkünften oder Kapitalerträgen sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern weniger ausgeprägt.

Gender Pay Gap innherhalb der Berufe

Ein wesentlicher Grund für die Ungleichheit bei den Arbeitseinkommen ist die Lohnlücke, der sogenannte Gender Pay Gap. Dieser lag in Deutschland bezogen auf die Stundenlöhne zuletzt bei 21 Prozent und nimmt nur langsam ab. Ein Teil des Gender Pay Gaps hängt dabei mit der Berufswahl zusammen, denn Berufe mit einem hohen Anteil an Frauen werden niedriger entlohnt als sogenannte Männerberufe, wo der Männeranteil bei mehr als 70 Prozent liegt.

"Unsere Analysen zeigen aber, dass es auch innerhalb von Berufen mitunter sehr hohe Gender Pay Gaps gibt", so Katharina Wrohlich, Autorin einer der Studien. So sei die Lohnlücke bei VerkäuferInnen (29 Prozent), Bankfachleuten (25 Prozent) und BuchhalterInnen (24 Prozent) noch höher als der durchschnittliche Gender Pay Gap. Entscheidet sich ein Mann für den typischen Frauenberuf der Sprechstundenhilfe, so verdient er im Durchschnitt sogar 43 Prozent mehr als seine Kolleginnen. Übt eine Frau als Dreherin oder Metallarbeiterin aber einen typischen Männerberuf aus, liegt ihr Gehalt auch unter dem ihrer männlichen Kollegen, und zwar um 28 Prozent.

Deutschland weist großen Gender Pension Gap auf 

Der Gender Pay Gap, aber auch weitere Faktoren wie Unterbrechungen in der Erwerbsbiographie durch Kindererziehung haben Folgen für das Renteneinkommen von Frauen. So betrug der sogenannte Gender Pension Gap, also die Lücke bei den Renteneinkommen zwischen Frauen und Männern, in Deutschland im Jahr 2012 rund 53 Prozent. Das ist ein im internationalen Vergleich hoher Wert, in Dänemark lag der Unterschied im selben Jahr bei lediglich 24 Prozent.


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vg 25.10.2017