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Online-Handel für Lebensmittel kommt nicht voran

Die Deutschen bleiben dem stationären Handel im Bereich der Lebensmittel und Drogeriewaren weiter treu. Denn auch wenn immer mehr Deutsche gut vernetzt sind und rund 81 Prozent Internetzugang haben, kauft nur jeder sechste deutsche Haushalt (6,6 Mio. von ca. 40 Mio. Haushalten insgesamt) zumindest ab und zu Waren des täglichen Bedarfs online ein. Diese Haushalte geben mittlerweile mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr dafür aus, primär für Drogerieartikel und Tierfutter. Und immerhin 30 Prozent der Deutschen stöbern auf Händler-Webseiten und informieren sich dort aktiv über die Produkte und Angebote, zeigt die aktuelle E-Food-Analyse von Nielsen.

Alte Einkaufsroutine bleibt

Die Deutschen sind einerseits von der europaweit höchsten Geschäftsdichte an Supermärkten verwöhnt und somit daran gewöhnt, bei beliebigen Händlern um die Ecke einzukaufen. Andererseits wiegen die Online-Vorteile nicht in allen Bereichen stark genug und ersetzen beim Lebensmitteleinkauf in der Wahrnehmung der Verbraucher nicht unmittelbar die Offline-Routine.

Besonders beim Thema Frische vertrauen die Deutschen auf die stationären Händler, lediglich jeder zehnte glaubt an die gleiche Qualität bei Online-Anbietern. Fast jedem zweiten Verbraucher fehlt außerdem beim Online-Kauf das Produkterlebnis vor dem Supermarktregal. Der durchschnittliche Online-Shopper kauft pro Jahr nur rund fünf Mal online ein und gibt pro Einkauf ca. 34 Euro aus.

Ein weiterer Grund für die Treue zum stationären Handel in Deutschland: Die Verbraucher sind mit Supermärkten, Discountern, Drogeriemärkten und Co. gut versorgt – auf eine Million Einwohner kommen rund 350 stationäre Geschäfte. Das ist zwei bis drei Mal mehr als das, was französische und britische Verbraucher kennen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass der Anteil des Online-Geschäftes mit Lebensmitteln und Drogeriewaren in Frankreich und Großbritannien bei über sechs Prozent liegt, in Deutschland hingegen bei einem Prozent.

Käuferbasis stagniert seit Jahren

Natürlich gibt es auch echte Onlineshopping-Fans, die es genießen, einmal die Woche oder im Monat ihre Lebensmittel und Drogeriewaren an die Haustür geliefert zu bekommen. Doch der große Durchbruch von Food-E-Commerce bleibt weiter aus, da die Käuferbasis seit über fünf Jahren stagniert. Ähnlich wie 2018 haben bereits 2013 knapp 6,5 Millionen Haushalte in Deutschland mindestens einmal pro Jahr online Waren des täglichen Bedarfs gekauft.

Für die E-Food-Analyse hat Nielsen im August 2018 Umsatz und Geschäftsdichte im europäischen Vergleich untersucht und auf Basis des Nielsen Handels-, Online- und Haushaltspanels (d.h. Konsum von Privathaushalten in DE) für Deutschland untersucht. Stichtag hierfür ist Ende Juni 2018.




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tor 16.10.2018