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Werbung: Häufigste Beschwerden aufgrund von Sexismus

Der Deutsche Werberat hat die Beschwerdebilanz für 2017 veröffentlicht. Demzufolge wurden 1.389 Beschwerden zu 787 Fällen eingereicht. Das entspricht zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Von den 787 geprüften Fällen fielen 257 Fälle nicht in die Zuständigkeit der Selbstkontrolleinrichtung. In 530 Fällen war das Gremium zuständig, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 20 Prozent. In 135 Fällen stimmte der Deutsche Werberat den Beschwerden zu, in 121 konnte erreicht werden, dass die Werbung eingestellt oder geändert wurde. 90 Prozent der betroffenen Unternehmen reagierten darauf direkt.

Besonders häufig ist das Thema geschlechterdiskriminierende Werbung in den Beschwerden zu finden. Die Anzahl der Fälle stieg um 18 Prozent auf 321 Beschwerdeverfahren, was damit rund 60 Prozent aller beanstandeten Fälle entspricht. Hier schloss sich der Werberat bei knapp einem Drittel der Fälle (98 Beschwerden) der Kritik aus der Bevölkerung an. Besonders kritisiert wurden stereotype Darstellungen von Frauen. Hier stiegen die Beschwerdefälle von 27 im Jahr 2016 auf 73 im Jahr 2017. Die deutliche Zunahme von Beschwerden aus dem Bereich geschlechterdiskriminierende Werbung führt das Gremium vor allem auf die gesellschaftliche Debatte über Sexismus und Geschlechterrollen hierzulande zurück.

Auf Rang 2 der am meisten beanstandeten Sujets standen Verstöße gegen 'Ethische und moralische Mindestanforderungen' (64 Fälle). An dritter Stelle der Beschwerdegründe folgt der Vorwurf der 'Diskriminierung von Personengruppen' (45 Fälle).

"Dass unter den Millionen von Werbeaktivitäten pro Jahr auch Grenzüberschreitungen vorkommen, ist kritikwürdig, aber noch kein Missstand: In der Gesamtbetrachtung steht die werbliche Kommunikation in Deutschland nicht im Widerspruch zu den Werten der Gesellschaft, auch wenn sich manche Unternehmen darin gefallen, mit primitiver Werbung aufzufallen und so öffentliche Kritik geradezu herauszufordern", fasst Julia Busse, Geschäftsführerin des Deutschen Werberats, die Jahresbilanz 2017 zusammen.

Der Deutsche Werberat ist eine von 46 Verbänden und Organisationen des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW getragene Organisation. Er arbeitet als Schiedsrichter zwischen Beschwerdeführern aus der Bevölkerung und Werbetreibenden.



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as 15.03.2018