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Gender Pay Gap sinkt, Frauenanteil in Aufsichtsräten steigt

Die  Gender Pay Gap in Deutschland ist in den vergangenen 30 Jahren gesunken. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) stellt fest, dass der prozentuale Unterschied zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten von Männern und Frauen bei Vollbeschäftigten von 26,6 Prozent 1985 auf zuletzt 16 Prozent zurückgegangen ist. Die Entwicklung ist aber nicht bei jedem angekommen, bei Frauen im Alter von 40 bis 49 stagnierte der Gender Pay Gap in den vergangenen dreißig Jahren bei über 20 Prozent.

Lücke am oberen Rand der Lohnverteilung am höchsten 

Bei niedrigen Löhnen ist der Unterschied in den vergangenen 30 Jahren mit gut zehn Prozentpunkten am stärksten zurückgegangen, beträgt aber immer noch sehr hohe 20,1 Prozent. Am oberen Rand der Lohnverteilung beträgt die Differenz hingegen 23,5 Prozent, ein Rückgang von nur sechs Prozent. In Ostdeutschland bewegt sich der Gender Pay Gap bei mittleren Einkommen mit 7,5 Prozent auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in Westdeutschland, wo die Lohnlücke 17,3 Prozent beträgt.
 
Frauenanteil in Aufsichtsräten stieg mit der Geschlechterquote

Aus einer weiteren Auswertung des DIW Berlin geht hervor, dass in Unternehmen, für die seit 2016 eine Geschlechterquote in Höhe von 30 Prozent für Aufsichtsräte gilt, sich der Frauenanteil in diesem Gremium bereits in den Jahren zuvor erhöht hat. Der kontinuierliche Anstieg von zwölf Prozent 2012 über 17 Prozent 2014 auf 22 Prozent im Jahr 2016 ging einher mit der intensiven politischen Debatte über die Einführung einer bindenden Quote. Dass mit der Geschlechterquote eine Signalwirkung für mehr Frauen auch in Vorständen und im Gremiumsvorsitz einhergeht, konnte zumindest in der kurzen Frist nicht festgestellt werden.

"Mittel- und langfristig kann sich die Geschlechterquote auf alle Hierarchieebenen auswirken: Zum einen schafft eine Geschlechterquote mehr Frauen in Spitzenpositionen und somit weibliche Vorbilder, die Stereotypen über Frauen in Führungspositionen entgegenwirken. Zum anderen kann die Quote Frauen auf allen Karrierestufen animieren, stärker in Wettbewerbssituationen zu treten, um Führungsaufgaben zu übernehmen", so Alexandra Fedorets, die die Studie gemeinsam mit Norma Burow und Anna Gibert erstellt hat.


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vg 15.03.2018