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Mittelstand: Gute Geschäfte, Sorgen wegen Fachkräftemangel

Der deutsche Mittelstand freut sich über volle Auftragsbücher und gute Geschäfte. 65 Prozent der Unternehmen berichten von einer uneingeschränkt guten Geschäftslage. Das sind vier Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr und der höchste Wert seit dem Jahr 2004, als die Studie erstmals durchgeführt wurde. Gerade einmal drei Prozent der Unternehmer klagen über eine eher schlechte Geschäftsentwicklung.

Das sind Ergebnisse des EY Mittelstandsbarometers der Prüfungs- und    Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie basiert auf einer Befragung von 1.500 Unternehmen aus dem gehobenen deutschen Mittelstand. Nur bei den Unternehmen aus der Automobilindustrie ist demnach ein deutlicher Stimmungsumschwung festzustellen: Hier sank der Anteil der Unternehmen, die mit der Geschäftslage uneingeschränkt zufrieden sind, von 67 auf 46 Prozent.

Ebenfalls auffällig: Während die Stimmung im Westen der Republik besser ist als im Vorjahr – hier stieg die Zufriedenheit von 60 auf 67 Prozent – ist in den ostdeutschen Bundesländern ein Rückgang von 68 auf 59 Prozent festzustellen.

31 % wollen mehr investieren, 38 % zusätzliche Mitarbeiter einstellen

Weitere Ergebnisse der studie: Bemerkenswert hoch ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. 31 Prozent wollen ihre Investitionen in neue Maschinen oder Gebäude erhöhen, das sind nur geringfügig weniger als im Vorjahr, als der Anteil bei 35 Prozent lag.

Zur hohen Investitionsbereitschaft passt auch ein ungebrochener Aufwärtstrend bei den Neueinstellungen: 38 Prozent der Mittelständler planen, die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland zu erhöhen – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Befragung. Gerade einmal drei Prozent der Unternehmen wollen die Zahl der Mitarbeiter reduzieren.

Sorge bereitet allerdings der Fachkräftemangel: 59 Prozent der deutschen Mittelständler bezeichnen ihn als große Gefahr – 16 Prozent sogar als sehr große. Die konjunkturelle Situation im In- und Ausland bereitet den Unternehmen hingegen deutlich geringere Sorgen: Nur 36 Prozent (Vorjahr 31 Prozent) sehen in einer etwaigen schwachen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland ein Risiko für die eigene Entwicklung. Die Konjunktur im Ausland ist sogar nur für 23 Prozent (Vorjahr: 31 Prozent) besorgniserregend.

Mittelständische Unternehmen konzentrieren sich auf den Heimatmarkt

Der wichtigste Auslandsmarkt ist nach wie vor Westeuropa, wo 50 Prozent der Unternehmen engagiert sind, vor Osteuropa (23 Prozent). Gerade einmal elf Prozent der deutschen Mittelständler sind aktuell in China aktiv, zwölf Prozent in Nordamerika. Bei fast jedem zweiten deutschen Mittelständler (48 Prozent) beschränkt sich die Geschäftstätigkeit hingegen ganz auf den deutschen Markt.

Optimismus für eigene Entwickung überwiegt

Der Ausblick fällt insgesamt optimistisch aus: 56 Prozent erwarten, dass sich die eigene Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten verbessert, nur vier Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland sind die Unternehmer allerdings deutlich weniger zuversichtlich – 32 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Wirtschaftslage in Deutschland, immerhin 16 Prozent mit einer Verschlechterung. Das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.


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vg 24.01.2019