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Autonomes Fahren: Wachstumsmarkt, aber wenig Investition

68 Prozent der befragten Automobilhersteller und Zulieferer sehen die Zukunft der Branche in selbstfahrenden Autos. Damit zählt autonomes Fahren zu einem der großen Wachstumstreiber. Dennoch investiert die Branche in der Breite noch verhalten. Nur elf Prozent der Automobilhersteller und Zulieferer investieren aktuell in automatisiertes Fahren, 13 Prozent planen in den kommenden drei Jahren ein Engagement.

Das zeigt die Studie 'Branchenkompass Automotive 2019' von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut. Mehr als hundert Führungskräfte aus der Automobilbranche wurden hierfür im Herbst 2018 befragt. Teil der Studienergebnisse sind zudem drei vertiefende Interviews mit Spitzenvertretern der Branche über ihre Standpunkte und Erfahrungen.

Ganz oben auf der Investitionsliste stehen die Entwicklung von Standards, die digitale Sicherheit und die Digitalisierung der Fahrzeuge und der Produktion. 46 Prozent der Unternehmen bauen auf den Gebiet digitale Sicherheit aktuell Kompetenz auf und investieren. 23 Prozent planen Budgets für IT-Sicherheit bis 2021 ein.

Investitionen in Weiterentwicklung von Fahrassistenzsystemen

"Autonomes Fahren erfordert ein Maximum an Sicherheit, damit die Fahrzeuge später akzeptiert werden. Deswegen ist es Pflichtaufgabe für die Automobilbranche, Vorreiter auf diesem Gebiet zu werden", sagt Lutz Kauertz, Leiter des Geschäftsbereichs Manufacturing von Sopra Steria Consulting.

Das gilt auch für die Weiterentwicklung von Fahrassistenzsystemen, der Vorstufe des autonomen Fahrens. 86 Prozent der befragten Entscheider versprechen sich auf diesem Feld großes Geschäftspotenzial und sehen darin einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zum vollständig autonomen Fahren. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht deshalb auch die Entwicklung von Standards. Aktuell investieren drei von fünf Unternehmen in die Standardisierung, in den kommenden drei Jahren planen weitere 18 Prozent ein Engagement, so die Studie.

Digitalisierung in der Breite

Ein Großteil der Automobilbranche fokussiert sich bis 2021 auf Umsatzbringer wie die Nutzung der Digitaltechnologien in Produkten und innerhalb von Prozessen. 43 Prozent der Unternehmen investieren aktuell in Anwendungen wie Connected Car und Pay as you drive. Ebenso wichtig ist die Anpassung der internen Organisation.

Jedes dritte Unternehmen der Automobilbranche wird zudem in den kommenden drei Jahren in die Umstrukturierung des Geschäfts investieren. Das gilt besonders unter dem Aspekt, dass immer mehr Automobilhersteller und Zulieferer den Weg von klassischen Produzenten zu Betreibern digitaler Plattformen und dazugehöriger Ökosysteme beschreiten. 19 Prozent der Unternehmen stellen derzeit Budget für Kooperationen, Partnerschaften sowie offene Ökosysteme bereit, 25 Prozent planen Investitionen.

"Die breite Palette an Vorhaben zeigt, dass die Branche gerade den Umbau vom reinen analogen Produkthersteller zum digitalen Mobilitätsdienstleister forciert. Diese Digitalisierung in der Breite ist wichtig. Durch diese Vorarbeiten werden künftig auch die Investitionen in autonomes Fahren auf breiter Ebene zulegen", sagt Lutz Kauertz von Sopra Steria Consulting.



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vg 19.02.2019