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Deutsche Automobilzulieferer steigern Umsatz, Chinesen verdrängen etablierte Anbieter

Während die größten internationalen Automobilhersteller (OEMs) 2018 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnen mussten (-1%), stiegen die Umsätze der weltweit größten Zuliefererunternehmen trotz des schwierigen Marktumfelds um drei Prozent auf 922 Mrd. Euro (2017: 899 Mrd. Euro). Die deutschen Automobilzulieferer konnten ihre Umsätze 2018 von 221 Mrd. Euro (2017) auf 225 Mrd. Euro steigern. Dennoch stagniert ihr Weltmarktanteil seit 2015 nach wie vor bei 24 Prozent. Nach Jahren des erfolgreichen Wachstums und von Marktanteilsgewinnen deutscher Zulieferer gegenüber asiatischen Wettbewerbern holen diese nun wieder auf und erreichen einen Zuwachs der asiatischen Marktanteile um zwei Prozentpunkte seit 2015 auf 41 Prozent (2018). Insbesondere chinesische Lieferanten streben auf den Weltmarkt und verdrängen etablierte Spieler.

Das zeigt die aktuelle Automobilzulieferer-Studie Strategien für eine neue Wertschöpfungsarchitektur von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

Chinesische Wettbewerber bauen F&E-Ausgaben strategisch aus

Die Offensive aus Asien bedroht zunehmend das deutsche Geschäftsmodell der Innovationsführerschaft: Getrieben vor allem durch den dynamischen chinesischen Markt konnten asiatische Zulieferer ihre F&E-Quote von 3,6 Prozent (2017) auf 4,2 Prozent (2018) des Umsatzes erhöhen und nähern sich langsam dem deutschen Durchschnittswert von 5,8 Prozent (2018) an. Die starken Wettbewerber treiben massiv die Innovation zukunftsfähiger Technologien voran. Parallel dazu wächst ebenfalls die Konkurrenz durch Tech-Unternehmen, die mit eigenen Angeboten und Lösungen ihrerseits immer stärker in das Automotive-Segment drängen.

"Noch können deutsche Hersteller und Zulieferer ihre meist höheren Preise erfolgreich mit dem Argument der Innovationsführerschaft durchsetzen, doch sie drohen ins Hintertreffen zu geraten. Die Asiaten greifen nun sichtbar im Bereich der Forschung und Entwicklung an und schließen zum deutschen Erfolgsmodell auf. Die bereits heute führende Rolle vieler asiatischer Unternehmen in der Batterie- oder Halbleitertechnologie verdeutlicht, dass sich deutsche Zulieferer nicht ausruhen dürfen. Der Transformationsbedarf ist enorm, wenn man bedenkt, dass 40 Prozent der deutschen Branchenumsätze noch immer rund um den traditionellen Antriebsstrang erzielt werden", erläutert Henning Rennert, Studienautor und Partner bei Strategy& Deutschland.

Zur Methodik

Für die Studie wurden 84 internationale Top-Zuliefererunternehmen untersucht. In die Analyse flossen die Finanzkennzahlen (Bilanzkennzahlen, GuV-Kennzahlen und weitere Kennzahlen wie die F&E-Quote) der Zulieferer ebenso wie M&A-Daten ein. Der Betrachtungszeitraum der Studie umfasst die Jahre 2010 bis 2018 mit Fokus auf 2015 bis 2018. Die Ergebnisse der Automobilzulieferer-Studie finden Sie hier.



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vg 30.12.2019