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Brand Safety: OMD-CEO Oliver Stroh über die Verantwortung von Facebook, Youtube & Co.


Oliver Stroh, CEO der Mediaagentur OMD Germany (Foto: Britta Würzburg)

Soziale Netzwerke stehen in der Pflicht, mehr Verantwortung für die Inhalte auf ihren Plattformen zu übernehmen. Oliver Stroh, seit 2015 CEO der Mediaagentur OMD Germany, erklärt, welche Rolle der Faktor Mensch spielt, wieso die Walled Gardens Fluch und Segen zugleich sind und warum Subjektivität eine fast unlösbare Herausforderung ist.

markenartikel: Das Thema Purpose ist derzeit in aller Munde. Was verbinden Sie mit diesem Motto?

Oliver Stroh: In Zeiten, in denen die Auswahl unendlich ist und Produkte weltweit angeboten werden, wird die Differenzierung immer wichtiger. Es reicht nicht mehr, dass ein Produkt nur seinen Zweck erfüllt – dass es sauber macht, warmhält, satt macht etc. Bei einer großen Auswahl verkommt die reine Produktleistung zum Hygienefaktor und andere Kriterien werden kaufentscheidend.

markenartikel: Was bedeutet das für Marken?

Stroh: Aktuell ist es ein großes Bedürfnis vieler Verbraucher, umweltfreundlicher zu leben – gleichwohl sind die Menschen hier in großer Abhängigkeit von der Industrie. Marken, die Menschen ein nachhaltigeres Leben ermöglichen, haben die Chance, an Bedeutung und Ansehen zu gewinnen und sich deutlich hervorzutun – Verantwortungsübernahme und eine klare Haltung zahlen sich dann auch wirtschaftlich aus. Solange man es ernst meint, authentisch und transparent ist.

markenartikel: Das ist allerdings nicht immer ganz einfach – das zeigt ein Blick auf die Kommunikation über die sozialen Plattformen. Datenpannen, Ärger mit den Aufsichtsbehörden, Fake News & Hate Speech bei Facebook, pädophile Inhalte in Kommentaren zu YouTube-Videos – all das sorgt immer wieder für Irritation.

Stroh: Ein sehr wichtiges Thema, bei dem es sich lohnt zu differenzieren: Hier sollte klar zwischen den Themen Daten und Content getrennt werden. Was den Datenschutz angeht, tragen die Plattformen eine sehr hohe Verantwortung, der sie aus heutiger Sicht und durch die bekannten Ereignisse nicht gerecht werden. Aufgrund der Marktmacht und der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung muss nicht nur der Datenschutz zu 100 Prozent gewährleistet werden. Auch die Nutzung der Daten muss – ganz unabhängig von Häkchen und AGB – den gesellschaftlichen Normen entsprechen und maximal transparent sein.

markenartikel: Und in Bezug auf den Content?

Stroh: Da ist die Frage nicht so einfach zu beantworten. Natürlich müssen auch hier die Plattformen ihrer gesellschaftlichen bzw. sozialen Verantwortung gerecht werden. Gleichzeitig beruht die Idee von Social Media auf User-generated Content. Die volle Kontrolle darüber zu haben, ist sicherlich noch ein weiter Weg. Zusätzlich ist die Einschätzung, ob Go oder No, eine subjektive, wodurch es immer wieder zu Unstimmigkeiten kommen wird.

Inwieweit er die Maßnahmen von Facebook & Co. für mehr Sicherheit für ausreichend hält, warum diese Kanäle vor dem Hintergrund der Cookie-Entwicklung noch an Bedeutung gewinnen werden und auf welche Maßnahmen seine Mediaagentur setzt, um für markensichere Umfelder zu sorgen, lesen sie im vollständigen Interview in markenartikel 12/2019. Zur Bestellung geht es hier.

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vg 08.01.2020