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Beliebteste Händler: Nachhaltigkeitsbewusstsein beeinflusst immer stärker die Beurteilung


Die zehn beliebtesten deutschen Händler 2019 (Quelle: OC&C)

Die beliebtesten Einzelhändler Deutschlands stehen fest: Die Drogeriemarktkette dm steht erneut an der Spitze des Einzelhandel-Index der Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants, gefolgt von Rossmann und Amazon.de. Der Einzelhandel-Index analysiert jährlich das Leistungsversprechen führender Handelsunternehmen und ermittelt die Kundenbewertung in den Dimensionen Einkaufsatmosphäre, Kundenservice, Preis, Preis-Leistungs-Wahrnehmung, Produktauswahl, Produktqualität, Convenience, modische Aktualität und Vertrauen. Die Verbraucherperspektive wird auf einer Skala mit einem Maximalwert von 100 erfasst. Für die aktuelle Studie wurden weltweit über 50.000 Konsumenten zum Leistungsversprechen von weltweit 650 führenden Handelsunternehmen (darunter 68 aus Deutschland) befragt.

Die Drogeriemärkte punkten demnach vor allem in den Dimensionen Vertrauen und Preis-Leistungs-Wahrnehmung. Primus dm landet zudem in den Kategorien Einkaufsatmosphäre und Produktqualität unter den Top 10. Der Online-Versandhändler Amazon bleibt in Sachen Produktauswahl das Maß der Dinge und schneidet auch in den Kategorien Convenience, Vertrauen, Kundenservice und Einkaufsatmosphäre gut ab.

Hornbach und Alnatura erstmals unter den Top 10

Zu den zehn beliebtesten deutschen Händlern 2019 gehören zudem Ikea, Edeka, Douglas, Hornbach, Tchibo, Fressnapf und Alnatura. Erstmals unter den Top 10 finden sich dabei Hornbach (Rang 7) sowie Neueinsteiger Alnatura (Rang 10). Die Rückkehr in die Gruppe der zehn beliebtesten deutschen Händler gelingt Ikea (zuletzt 2015 in den Top 10), Douglas (zuletzt 2017 in den Top 10) und Tchibo (zuletzt 2012 in den Top 10).

"Die Top 10 sprechen die Kundenbedürfnisse gut an. Allerdings verzeichnen Amazon, Edeka und Fressnapf leichte Werteinbußen. Das zeigt: Auch etablierte Händler müssen kontinuierlich am Leistungsversprechen arbeiten. Zudem sollten sie die Präferenzen der Kundensegmente und ihre Relevanz für bestimmte Zielgruppen im Blick zu behalten. Denn wir sehen, einige Marken sind nur für bestimmte Generationen bedeutsam. Peek & Cloppenburg ist bei Babyboomern besonders beliebt während die Gen Z beispielsweise MediaMarkt und Zara besser bewertet als andere Altersgruppen", erklärt Christoph Treiber, Partner bei OC&C und einer der Autoren der Studie.

Zentrale Trends für den deutschen Einzelhandel

Die Analyse des Einzelhandel-Index 2019 sieht zwei zentrale Trends, die deutsche Händler auch 2020 intensiv beschäftigen werden:

  1. Omnichannel-Präsenz: Wollen sich Omnichannel-Händler erfolgreich positionieren, müssen sie sowohl online als auch im stationären Handel überzeugen. Kunden haben an beide Handelsformen aber sehr unterschiedliche Erwartungen, die es zu bedienen gilt. Im stationären Handel sehnen sich Kunden nach besonderen Einkaufserlebnissen – hier sind Vertrauen, Qualität und Kundenservice sehr wichtig. Online hingegen sind Kriterien wie Produktvielfalt und schneller Versandservice von größter Bedeutung. Viele der in den Top 10 platzierten Händler verdanken ihr gutes Gesamtergebnis einem ausgewogenen Mix aus stationärem Geschäft und Online-Handel. Gerade in Sektoren wie Health & Beauty oder der Textilbranche sind Stores ein essenzieller Erfolgsfaktor. Hier wollen sich die Kunden inspirieren lassen und vor dem Kauf möglichst viele Produkte ausprobieren und vergleichen. "Kunden schätzen die Vorteile guter Omnichannel-Konzepte und belohnen diese Händler mit positiven Bewertungen. Reine Online-Anbieter verzeichnen hingegen gegenüber dem Vorjahr Verluste bei den Gesamtwerten von durchschnittlich 1,4 Prozentpunkte. Doch die Bedeutung stationärer Geschäfte haben mittlerweile auch Online-Händler wie Amazon, Zalando oder Home24 erkannt, die immer häufiger Stores in Innenstädten eröffnen", erklärt Christoph Treiber.
  2. Steigendes Nachhaltigkeitsbewusstsein beeinflusst zunehmend die Kaufentscheidung: Etwa die Hälfte der im Rahmen des Einzelhandel-Index 2019 befragten Konsumenten interessiert sich bereits jetzt für die Umweltauswirkungen des Einkaufs. Noch führt das nur sporadisch zu veränderten Kaufentscheidungen. Doch die Anzeichen, dass Kunden sich zukünftig von Händlern und Marken abwenden, die Nachhaltigkeitsthemen nicht in ihrem Sinne priorisieren und adressieren, sind unverkennbar. So besitzen Gen Z sowie Millennials im Vergleich zu den anderen Generationen schon jetzt ein deutlich höheres Nachhaltigkeitsbewusstsein. Im Bereich Health & Beauty ist ein verändertes Konsumverhalten aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten bereits spürbar. Auch im Lebensmitteleinzelhandel und im Textilsektor wächst das Bewusstsein der Konsumenten. Nachhaltigkeitsaffine Kunden bewerten Einzelhändler mit einer umweltfreundlichen Positionierung positiver als vergleichbare Konkurrenten ohne eine erkennbar nachhaltige Ausrichtung. "Das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Verbraucher wird in den kommenden Jahren als Kriterium für die Kaufentscheidung noch bedeutender werden. Neben jüngeren Verbrauchern sind es vor allem Konsumenten mit hohen Einkommen, die von Händlern eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Wertschöpfungskette fordern. Um ihre Zukunft nicht aufs Spiel zu setzen, sind Händler also gut beraten, rasch Strategien zu entwickeln, die bei allem Kosten- und Margendruck auch das Nachhaltigkeitsbewusstsein glaubwürdig dokumentieren", sagt Treiber.

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vg 30.01.2020