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Wirtschaft kommt nicht in den Tritt

Die Investitions- und Beschäftigungspläne der deutschen Wirtschaft bleiben zu Jahresbeginn niedrig. Zudem ist das außenwirtschaftliche Umfeld von großen Herausforderungen geprägt. Immerhin trägt die Binnenwirtschaft weiter, wenngleich auf insgesamt niedrigerem Niveau. Hinzu kommen wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die zunehmend zum Risiko werden. Einzelne Lichtblicke gibt es im Bau, im Bereich der Hochtechnologie, bei Pharma und IT-Dienstleistern, so Ergebnisse der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage unter mehr als 26.000 Betrieben aus allen Regionen und Branchen.

„Nach wie vor erwarten mehr Unternehmen für dieses Jahr schlechtere Geschäfte als bessere“, fasst DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Ergebnisse zusammen. „Auch wenn die jüngsten Rückmeldungen aus der Praxis das trübe Bild vom Herbst 2019 etwas aufhellen, so sind wir von Aufschwungseuphorie weit entfernt. Die Unsicherheiten durch das Coronavirus kommen am aktuellen Rand noch hinzu.“ Der DIHK geht daher bei seiner Konjunkturprognose von einem Wachstum von nur 0,7 Prozent für das laufende Jahr aus. „Davon gehen rund 0,5 Prozentpunkte auf statistische Effekte wie den Überhang aus dem Vorjahr sowie vier zusätzliche Arbeitstage in diesem Jahr zurück. Deshalb sehen wir aktuell nur wenig echtes Wachstum“, sagt Wansleben.

Investitionsneigung auf niedrigem Niveau

Unter den Geschäftsrisiken führen mittlerweile 35 Prozent der Betriebe die Energie- und Rohstoffpreise an. Vor drei Jahren waren es noch 24 Prozent. Die Investitionsneigung indes hat sich seit der Herbst-Umfrage leicht gebessert, verharrt aber auf einem niedrigen Niveau. Während Anfang 2018 noch 39 Prozent der Industriebetriebe (Gesamtwirtschaft: 34 Prozent) mehr investieren wollten, sind es aktuell nur noch 26 Prozent (Gesamtwirtschaft: 27 Prozent). Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Industrieunternehmen, die weniger investieren wollen, mehr als verdoppelt. Sie lag zu Jahresbeginn 2018 mit zwölf Prozent genauso niedrig wie in der Gesamtwirtschaft. Nun geben aber mit 27 Prozent überdurchschnittlich viele Industriebetriebe an, ihre Investitionsabsichten in den nächsten zwölf Monaten senken zu wollen (Gesamtwirtschaft: 21 Prozent).

Ein Fünftel aller Unternehmen, die im laufenden Jahr mehr investieren wollen, gibt dafür „Umweltschutz“ als Motiv an; in der Industrie ist es sogar mehr als ein Viertel.



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tor 20.02.2020