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Private Equity: Deutschland bei Investoren sehr beliebt

Private-Equity-Deals (PE-Deals) bleiben in Europa weiter auf sehr hohem Niveau. Im vergangenen Jahr fanden in Europa insgesamt 2.515 Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung statt – 16 Prozent mehr als 2018. Finanzinvestoren beteiligten sich mit insgesamt 260 Milliarden Euro am Kauf und Verkauf von Unternehmen. Das Deal-Volumen war damit nur leicht geringer als im Rekordjahr 2018 - damals waren es 262,1 Milliarden Euro. Dies sind Ergebnisse des Private Equity Trend Report 2020 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Für die Studie hat PwC 250 europäische PE-Investoren zu den wichtigsten Branchentrends befragt.

Buyouts in Volumen und Anzahl gestiegen, Exits weiter auf schwachem Niveau

Insbesondere die Zahl der Unternehmenskäufe (Buyouts) ist 2019 gestiegen. Das Transaktionsvolumen wuchs um 26 Prozent auf insgesamt 1.973 Deals, der Wert stieg um 15 Prozent auf insgesamt 200,7 Milliarden Euro. Steve Roberts, Leiter Private Equity bei PwC Deutschland, erläutert: "Das liegt vor allem an dem hohen Niveau der Mega-Deals im Wert von mehr als einer Milliarde Euro und an der steigenden Anzahl von Deals mit einem Transaktionswert zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro." 2019 fanden insgesamt 81 solcher Transaktionen statt.

Demgegenüber blieb die Zahl der Exits 2019 auf demselben (niedrigen) Niveau wie 2018: Lediglich 945 Desinvestitionen fanden in beiden Jahren jeweils statt, deutlich weniger als in den Jahren 2015 bis 2017. Der Exit-Wert fiel dabei auf insgesamt 121 Milliarden Euro, den niedrigsten Wert in Europa seit 2013 (-13,3 Prozent).

Deutschland steht bei PE-Investoren hoch im Kurs

Der Brexit, der EU-Austritt Großbritanniens, hat auch Folgen für den PE-Markt: So sagten mit 60 Prozent fast zwei Drittel der befragten Finanzinvestoren, dass der Brexit Großbritannien weniger attraktiv für Private-Equity-Investitionen mache. Demgegenüber war mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten Investoren der Meinung, der Brexit habe keine Auswirkungen auf die Attraktivität der verbleibenden EU-Staaten für PE-Investitionen im laufenden Jahr 2020. Beinahe ein Drittel (32 Prozent) von ihnen sagte sogar, diese Länder würden durch den Brexit attraktiver für Investitionen – allen voran Deutschland: 46 Prozent der Befragten nannten das Land als die mit großem Abstand beste Wahl für Unternehmenskäufe. Auf Platz zwei kam Schweden mit 13 Prozent, die Niederlande und die Tschechische Republik teilten sich
mit neun Prozent den dritten Rang.

Der deutsche PE-Markt ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, deutlich größer als etwa Großbritannien und Frankreich. Nichtdestotrotz, ist der deutsche Markt, gemessen an der Anzahl der PE Deals – kleiner. Auf die Frage, wie sie Deutschland hinsichtlich künftiger PE-Investments im Vergleich zu anderen Ländern bewerten, antworteten 80 Prozent der befragten europäischen Finanzinvestoren mit gut, 38 Prozent davon sogar mit sehr gut. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) von ihnen hat in der Vergangenheit bereits in deutsche Unternehmen investiert, und beinahe alle Befragte (99 Prozent) planen, dies in den kommenden fünf Jahren
zu tun.


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vg 24.02.2020