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Ambivalente Einstellung zur Personalisierung im Internet

Personalisierte Werbung, Kaufempfehlungen und Suchmaschinenergebnisse, auf deren Basis wir Entscheidungen treffen - mit der personalisierten Ansprache der Kunden im Internet ist es so eine Sache. Wie in vielen Bereichen ist der Verbraucher hier zwiegespalten. Obwohl die Bedenken der Deutschen hinsichtlich des Datenschutzes hoch sind und sie in der Mehrheit die Verwendung ihrer persönlichen Daten für inakzeptabel halten, finden viele die Personalisierung bestimmter Dienste in Ordnung. So ist für fast 80 Prozent die Personalisierung von Restaurant-, Film- oder Musikempfehlungen einigermaßen oder sehr akzeptabel. Bei personalisierten Nachrichten aus politischen Kampagnen sind es aber nur 39 Prozent und bei personalisierten Beiträgen in Social-Media-Feeds 43 Prozent.

Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der University of Bristol. Dabei zeigt sich auch, dass die Verwendung sensibler, persönlicher Informationen wie sexuelle Orientierung, religiöse Ansichten oder persönliche Ereignisse für die Personalisierung weitgehend abgelehnt wird. Nur Alter und Geschlecht finden 59 und 64 Prozent akzeptabel. Ebenso lehnen über 80 Prozent der Befragten ab, dass Inhalte von E-Mail- und Online-Nachrichten oder Informationen über Online-Interaktionen für die Personalisierung verwendet werden.

"Hier zeigt sich eine Diskrepanz in der Einstellung. Einerseits akzeptiert die Mehrheit maßgeschneiderte Unterhaltungsangebote, Suchergebnisse und Werbeanzeigen. Andererseits aber lehnt sie das derzeitige Sammeln von Daten ab, die eine solche Personalisierung ermöglicht", sagt Stefan Herzog, Leiter des Forschungsschwerpunktes Stärkung von Entscheidungskompetenzen im Forschungsbereich Adaptive Rationalität des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

Bundesbürger sind besorgt mit Blick auf den Datenschutz

Eine Diskrepanz wird auch deutlich, wenn man die deutschen Internetnutzer nach ihrer Einstellung und ihrem Verhalten zum Datenschutz befragt. Zwar gaben 82 Prozent aller Befragten an, dass sie hinsichtlich des Datenschutzes sehr oder ein wenig besorgt sind. Jedoch ist der Anteil derer, die etwas unternehmen, um ihre Privatsphäre online zu schützen, im Vergleich klein. Lediglich 37 Prozent nutzen dafür die Privatsphäre-Einstellungen auf Online-Plattformen. Und 20 Prozent gaben an, dass sie sich nicht mit Datenschutz-Einstellungen beschäftigt haben beziehungsweise keine Datenschutz-Werkzeuge nutzen.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Untersuchung.

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vg 27.02.2020