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76 Prozent der Frauen in Deutschland erwerbstätig, wenige Frauen in Führungspositionen

Frauen-Erwerbstätigenquote in Deutschland (Quelle: Destatis)
Frauen-Erwerbstätigenquote in Deutschland (Quelle: Destatis)

In Deutschland waren 2018 insgesamt 76 Prozent der Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren erwerbstätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilt, ist der Anteil erwerbstätiger Frauen zwischen 2008 und 2018 um acht Prozentpunkte gestiegen (2008: 68 %). Damit hatte Deutschland 2018 nach Schweden (80 %) und Litauen (77 %) die dritthöchste Erwerbstätigenquote von Frauen in der Europäischen Union (EU).

Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern nähern sich an

Der Anteil der erwerbstätigen Männer im gleichen Alter lag in Deutschland im Jahr 2018 bei 84 Prozent und damit vier Prozentpunkte höher als zehn Jahre zuvor (2008: 80 %). Obwohl die Erwerbsbeteiligung von Frauen in diesem Zeitraum stärker gestiegen ist und sich die Erwerbstätigenquoten damit angenähert haben, gibt es nach wie vor einen Unterschied zwischen den Geschlechtern: 2008 trennten Männer und Frauen in Hinblick auf die Erwerbstätigenquote zwölf Prozentpunkte, zehn Jahre später noch acht Prozentpunkte.

Diese geschlechtsspezifische Differenz ist in allen EU-Staaten zu beobachten. Im EU-Durchschnitt betrug die Lücke zuletzt zwölf Prozentpunkte. Überdurchschnittlich groß war sie 2018 in Malta (22 Prozentpunkte) und Griechenland (21 Prozentpunkte), vergleichsweise klein in Litauen (2 Prozentpunkte), Finnland, Lettland und Schweden (jeweils 4 Prozentpunkte).

Frauen in Deutschland belegen auch bei Teilzeit-Erwerbstätigkeit Platz 3 in der EU

Auch beim Anteil der erwerbstätigen Frauen, die in Teilzeit arbeiteten, lag Deutschland im EU-Vergleich an dritter Stelle. Fast die Hälfte der erwerbstätigen Frauen (47 %) arbeiteten 2018 in Teilzeit, bei den Männern war es knapp jeder elfte (9 %). EU-weiter Spitzenreiter bei der Teilzeitarbeit sind die Niederlande. Dort arbeiteten 2018 knapp drei Viertel der Frauen (74 %) und knapp ein Viertel der Männer (23 %) in Teilzeit.

Die Arbeitsmarktdaten stammen aus der EU-weiten Arbeitskräfteerhebung LFS (Labour Force Survey).

Nur jede dritte Führungskraft in der EU ist eine Frau

Nur wenige Führungspositionen in der EU sind mit Frauen besetzt (Quelle: Eurostat)

Weitere Zahlen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind ebenfalls interessant. Sie zeigen, dass es in der Europäischen Union über 6,7 Mio. Personen in Führungspositionen gibt: 4,3 Mio. Männer (63% aller Führungskräfte) und 2,5 Mio. Frauen (37%). Darüber hinaus stellten Frauen im Jahr 2019 etwas mehr als ein Viertel (28%) der Aufsichtsratsmitglieder von in der EU börsennotierten Unternehmen und weniger als ein Fünftel (18%) der Geschäftsführenden.

Nur in Lettland sind Führungskräfte überwiegend Frauen, Deutschland am unteren Ende


Der größte Anteil von Frauen in Führungspositionen wird in Lettland verzeichnet‚ dem einzigen Mitgliedstaat, in dem mehrheitlich Frauen (53%) eine solche Position einnehmen. Darauf folgen Bulgarien (49%), Polen (48%), Estland (46%), Slowenien (44%), Litauen, Ungarn und Schweden (je 42%), Irland (41%) und Portugal (40%).

Am anderen Ende der Skala haben Frauen weniger als ein Drittel der Führungspositionen in Zypern (19%) inne, gefolgt von Luxemburg (23%), Dänemark (27%), Italien (28%), den Niederlanden (29%), Tschechien und Deutschland (je 31%) sowie Griechenland, Kroatien, Malta und Österreich (je 32%).

Höchster Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder in Frankreich, Deutschland auf Rang 3


Der höchste Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder in den größten börsennotierten Unternehmen wird in Frankreich (45%) verzeichnet, gefolgt von Schweden (38%), Belgien, Deutschland und Italien (je 36%) sowie den Niederlanden und Finnland (je 34%).

Am anderen Ende der Skala stellen Frauen weniger als ein Fünftel der Aufsichtsratsmitglieder in Estland und Zypern (je 9%), Griechenland und Malta (je 10%), Litauen (12%), Luxemburg, Ungarn und Rumänien (je 13%) sowie Tschechien (18%) und Bulgarien (19%).

Höchster Anteil weiblicher höherer Führungskräfte in Rumänien, Deutschland abgeschlagen


Betrachtet man die EU-Mitgliedstaaten, entfällt ungefähr ein Drittel der höheren Führungskräfte in den größten börsennotierten Unternehmen in Rumänien (34%) auf Frauen, gefolgt von Estland (33%), Litauen (je 30%) und Lettland (29%) und ungefähr ein Viertel auf höhere Führungskräfte in Bulgarien und Slowenien (je 27%) sowie Schweden (24%).

Am anderen Ende der Skala wird der geringste Anteil weiblicher höherer Führungskräfte in Luxemburg (6%) und Österreich (8%) registriert, gefolgt von Tschechien (11%), Kroatien und Italien (je 12%), Belgien und der Slowakei (je 13%), Deutschland und Polen (je 14%) sowie den Niederlanden und Portugal (je 15%).

Bei der Arbeitskräfteerhebung (AKE) handelt es sich um eine Haushaltsstichprobenerhebung. Die Daten beziehen sich auf die Wohnbevölkerung und somit auf die Ergebnisse des Wohnsitzlandes der Erwerbstätigen und nicht auf das Land, in dem diese Personen beschäftigt sind. Die sich dadurch ergebende Differenz kann in Ländern mit großen grenzüberschreitenden Pendlerströmen erheblich sein.



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(vg) 09.03.2020



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vg 09.03.2020