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Mittelstand setzt auf unternehmensübergreifende Innovationen

Die digitale Transformation verändert die Art und Weise, wie der Mittelstand das Thema Innovation angeht. Mittelständische Unternehmen innovieren heute vermehrt unternehmensübergreifend. Gründe sind oftmals Ressourcenengpässe oder strategische Überlegungen.

"Die zunehmende Digitalisierung, der zunehmende Spezialisierungsgrad einzelner Unternehmen sowie die immer kürzeren Produktlebenszyklen tragen dazu bei, dass Unternehmen zunehmend gemeinsam Innovationen entwickeln", erklärt Dr. Annette Icks vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. "Solche unternehmensübergreifenden Kooperationen sind prinzipiell nicht neu für mittelständische Unternehmen – viele Innovationen entstehen in Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten. Neu ist, dass die Unternehmen sich gezielt Partner suchen, weil ihnen bestimmte Ressourcen fehlen oder sie neue Märkte erschließen möchten."

Fehlende Ressourcen und mangelndes Know-how als Treiber

So belegt eine Studie des IfM Bonn, dass mittelständische Unternehmen besonders dann eine unternehmensübergreifende Innovationsentwicklung initiieren, wenn der Belegschaft das Know-how fehlt. "Die Wissensgenerierung ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung, weil sie oftmals über keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung verfügen. Neues Wissen ist jedoch erforderlich, damit sie ihr Angebot erweitern bzw. verbessern können – und somit wettbewerbsfähig bleiben", so Icks. Im besten Fall führt das neu erworbene Wissen dazu, dass die Partner über die ursprüngliche Kooperationsbeziehung hinaus weitere Innovationsentwicklungen mit anderen Partnern realisieren.

Vor allem junge Unternehmen offen für übergreifende Innovation

Insgesamt betrachtet sind die mittelständischen Unternehmen umso offener für eine Zusammenarbeit, je jünger und innovativer sie sind, heißt es in der Studie. Etablierte Unternehmen mit eher inkrementellen Innovationsansätzen scheinen hingegen weniger bereit zu unternehmensübergreifenden Innovationsprozessen zu sein.

Vertrauen ist wichtig - und gemeinsames Werteverständnis

Allerdings erfordert die gemeinsame Innovationsentwicklung auch die Offenlegung sensibler Daten. Teilweise schließen die Unternehmen daher Geheimhaltungsabkommen, um eine möglichst hohe Informations- und Rechtssicherheit zu ermöglichen. Alternativ melden sie Patente an.

Darüber hinaus kann die unternehmensübergreifende Innovationsentwicklung nur dann erfolgeich sein, wenn sich die Partner vertrauen und ein gemeinsames Werteverständnis besitzen. Dafür ist jedoch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur notwendig, über die sich die Partner täglich austauschen können.

Die Studie Unternehmensübergreifende Innovationen im Wandel: Eine Chance für mittelständische Unternehmen finden Sie hier.

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vg 17.03.2020