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Corona-Krise: Bundesbürger bewerten Maßnahmen zum Schutz der Unternehmen positiv

Die Corona-Krise wirkt sich auf das Einkommen der Menschen in den G7-Staaten aus. 72 Prozent geben an, dass ihr persönliches Einkommen vom Coronavirus betroffen ist oder sein wird. Während dies in Italien (85 Prozent) am häufigsten der Fall ist, liegt der Anteil in Deutschland bei 58 Prozent. Von den Befragten, die berichten, dass ihr Einkommen bereits beeinträchtigt wurde, geben 44 Prozent an, mindestens die Hälfte oder mehr Einkommen verloren zu haben. Dies entspricht 16 Prozent der Menschen in den G7-Staaten. Das zeigt die zweite Welle der Studie von Kantar zu den Auswirkungen des Corona-Virus auf die Gesellschaften der G7-Staaten.

Maßnahmen der Regierungen werden prinzipiell positiv bewertet

Die Zustimmung zu den Maßnahmen der Regierung ist auf hohem Niveau leicht rückläufig. In den gesamten G7-Staaten fällt die Zustimmung zu den Regierungsreaktionen auf die Pandemie um vier Prozentpunkte auf 50 Prozent. In Deutschland steigt die Zustimmung gegen den Trend um neun Prozentpunkte auf 67 Prozent deutlich an. Insgesamt sind aktuell etwas mehr Bürger (44 Prozent) in den G7-Staaten der Meinung, dass die Maßnahmen der eigenen Regierung nicht weit genug gehen, im Vergleich zu denen (42 Prozent), die die Meinung vertreten, dass die Maßnahmen genau richtig sind.

In Deutschland dagegen sind im Vergleich zur Erhebung im März (47 Prozent) nun deutlich weniger Bürger (25 Prozent) der Meinung, dass die Maßnahmen in Deutschland nicht weit genug gehen. Dies lässt sich mit den Zeitpunkten der Erhebung erklären. Im März standen wir kurz vor der Einführung der weitgehenden Ausgangsbeschränkungen. Die zweite Erhebung über Ostern dagegen kennzeichnet ein mediales Umfeld, in dem immer mehr über die Möglichkeiten einer Lockerung dieser Maßnahmen diskutiert wurde.

Gesundheit ist wichtiger als wirtschaftliche Belange

Für die G7-Bürger steht trotz persönlicher wirtschaftlicher Auswirkungen nach wie vor den Schutz der öffentlichen Gesundheit höher im Kurs als die Rücksichtnahme auf wirtschaftliche Belange. Mehr als ein Drittel der Menschen (36 Prozent, +7 Prozentpunkten im Vergleich zur ersten Forschungswelle) sind der Meinung, dass ihre Regierung zu viel Wert auf den Schutz der Wirtschaft des Landes legt und nicht genug auf den Schutz der Gesundheit. 19 Prozent (+/-0) sind der Meinung, dass zu viel Wert auf den Schutz der Gesundheit der Menschen gelegt wird und die Belange der Wirtschaft hinten runterfallen. Ein Drittel (33 Prozent, -4) sagt, dass die richtige Balance gefunden wurde. 13 Prozent (-2) können hierzu keine Angabe machen.

48 Prozent der G7-Bürger bewerten die Unterstützung, die ihre Regierung für Menschen mit Einkommensverlusten leistet, als (sehr) gut. 46 Prozent bewerten sie als (sehr) schlecht. Am positivsten waren die Bewertungen in Kanada (77 Prozent) und Großbritannien (70 Prozent). Deutschland (64 Prozent) folgt auf Platz drei.

In ähnlicher Weise bewerten 45 Prozent die Leistung ihrer Regierung bei der Unterstützung von Unternehmen, die von Betriebsschließungen und Einkommensverlusten bedroht sind, als ziemlich oder sehr gut, während 47 Prozent die Unterstützung als schlecht bewerten. Hier fällt auf, dass die Bürger in Deutschland (65 Prozent) zusammen mit den Kanadiern (69 Prozent) am meisten davon überzeugt sind, dass seitens der Regierung auch hinreichend an die Unternehmen gedacht wird.

Fast vier von zehn (38 Prozent) der Befragten glauben, dass ihre nationale Wirtschaft nach dem Ausbruch des Coronavirus völlig anders aussehen wird.

Vertrauen gegenüber Medien

In Japan (46 Prozent, +/-0), Italien (35 Prozent, -2), Frankreich (34 Prozent, +1) und Deutschland (33 Prozent, +2) gelten Fernsehnachrichten nach wie vor als die vertrauenswürdigste Quelle für zuverlässige Informationen über das Virus. In Großbritannien werden Regierung und Politiker (28 Prozent, +4) und Fernsehnachrichten (28 Prozent, +/-0) gleichermaßen als die vertrauenswürdigste Quelle für zuverlässige Informationen angesehen. In Kanada vertrauen 30 Prozent (+3) der Bürger der Regierung und Politikern am meisten. In den USA genießen Gesundheitsdienstleister mit 31 Prozent (+/-0) das größte Vertrauen.

Informationen zur Methodik

Zwischen dem 9. und 13. April 2020 wurden insgesamt 7.006 Online-Interviews mit Erwachsenen durchgeführt, die in den G7-Staaten Kanada (1.000), Frankreich (1.000), Deutschland (1.000), Italien (1.001), Japan (1.003), Großbritannien (1.001) und den USA (1.001) leben. Die Interviews wurden online mit dem Kantar-Online-Panel als Stichprobenquelle durchgeführt.



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vg 20.04.2020