ANZEIGE

Werbeausgaben im ersten Quartal sinken leicht, P&G bleibt Top-Spender

Die Auswirkungen der Corona-Krise bekommt nun auch der deutsche Werbemarkt zu spüren. So sinken die Ausgaben im ersten Quartal 2020 auf 8,1 Milliarden Euro und damit um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im März gab es dabei allerdings ein kräftiges Minus von -5,9 Prozent. Das zeigt die Bilanz zum Bruttowerbemarkt von Nielsen

TV, Online, und OoH weiter im Plus

Mit 3,7 Milliarden Euro Werbeausgaben bleibt Fernsehen das Leitmedium der deutschen Werbungtreibenden und weist für das 1. Quartal ein Plus von +2,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum aus, wobei im März bereits ein Rückgang von -1,1 Prozent zu verzeichnen ist.

Online schließt die ersten drei Monate mit einem Plus von +7,5 Prozent und Werbeumsätzen von 0,9 Milliarden ab und ist im Medienvergleich im März definitiv der Gewinner der Corona-Krise mit einem Wachstum von +5,1 Prozent.

Mit Werbeumsätzen in Höhe von 0,51 Milliarden Euro konnten die Out-of-Home-Medien das 1. Quartal aufgrund der positiven ersten beiden Monate mit einem Plus von 2,7 Prozent abschließen. Im März verzeichnet Out-of-Home bereits ein leichtes Minus von -0,9 Prozent.

Radio, Werbesendungen sowie Kino sind die Mediengruppen mit den größten Verlusten

Print verliert in den ersten drei Monaten gegenüber Vorjahr insgesamt -5,1 Prozent und schließt das 1. Quartal mit Werbeumsätzen von 1,79 Milliarden Euro ab. Radio - mit zwei guten ersten Monaten in 2020 - weist einen Rückgang im 1. Quartal von -4,2 Prozent und Werbeumsätzen von 0,45 Milliarden Euro aus. Im März verliert Radio gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt -21,2 Prozent.

Die Mediengruppe Werbesendungen mit insgesamt 0,75 Milliarden Euro Bruttowerbeumsätzen verliert ebenfalls gegenüber Vorjahr im ersten Quartal -6,8 Prozent, wobei auch hier der Treiber für das Minus der starke Rückgang von -20,8 Prozent im Monat März ist.

Kino – nach einem sehr guten Jahr 2019 – ist durch die Corona-Krise am stärksten betroffen und verzeichnet im 1. Quartal den größten Rückgang von -8,7 Prozent und Werbeumsätzen in Höhe von 0,03 Milliarden Euro. Die Verluste im März liegen gegenüber März 2019 bei -24,1 Prozent.

Procter & Gamble bleibt größter Werbungtreibender

Der mit Abstand größte Werbetreibende lautet erneut Procter & Gamble mit Werbeinvestitionen in Höhe von 0,26 Milliarden Euro im ersten Viertel des Jahres und einem Wachstum von 18,9 Prozent (März +14,5 Prozent). An zweiter Stelle platziert sich Ferrero ebenfalls mit einem zweistelligen Zuwachs von 16,3 Prozent (März +30,2 Prozent). Mit Lidl (+18,0 Prozent / März +5,0 Prozent), Rewe (+1,2 Prozent / März -14,9 Prozent), Edeka (+1,9 Prozent / März +8,7 Prozent) und Aldi Gesamt (-25,5 Prozent / März -28,7 Prozent) haben sich vier LEH unter den Top Werbereibenden platzieren können. L

’Oreal HUP (-17,1 Prozent / März -31,3 Prozent) und Telekom Deutschland (-13,3 Prozent / März -32,8 Prozent) haben ihre Werbeausgaben in den ersten drei Monaten gegenüber Vorjahr reduziert. Amazon (+44,7 Prozent / März -34,7 Prozent) und Renault (+38,4 Prozent / März -5,9 Prozent) hingegen investierten mehr in den ersten drei Monaten in Werbung.

Lebensmitteleinzelhandel ist werbeaktivste Branche

Als Top-Branche - ohne Berücksichtigung der Medien- und Unternehmenswerbung - konnte sich trotz eines Rückgangs von -4,9 Prozent (März -18,1 Prozent) die Branche Lebensmitteleinzelhandel mit insgesamt 0,55 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben im ersten Quartal des Jahres behaupten. Unter den Top Branchen platzieren sich auf den weiteren Plätzen die Branchen Arzneimittel (+4,6 Prozent / März +15,2 Prozent), Online-Dienstleistungen (-5,3 Prozent / März -21,8 Prozent), PKW (-8,3 Prozent / März -22,0 Prozent), Möbel+Einrichtungen (-8,2 Prozent / März -30,5 Prozent), Süßwaren (+10,2 Prozent / März +9 Prozent), Lotterien/Lotto+Toto (-5,8 Prozent / März +2,3 Prozent) sowie Versicherungen mit einem zweistelligen Plus von 11,2 Prozent (März +27,2 Prozent).

Weitere Artikel zum Thema Werbemarkt

  1. Jeder zweite Markenhersteller setzt auf Retail Media
  2. Corona-Krise: Digitalbranche rechnet mit Umsatzeinbußen
  3. ZAW: Appell zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Werbewirtschaft
  4. Bundesbürger halten Zeitungsanzeigen für glaubwürdig
  5. Digitale Plattformen: Industrie sieht eher Risiken als Chancen
  6. Blockchain: "Hype oder Heilsbringer im Marketing?"
  7. Deutscher Werbemarkt wächst vor allem Digital, große Plattformen profitieren
  8. Werbeausgaben stabilisieren sich weltweit, aber Deutschland wird zum Sorgenkind
  9. Werbemarkt 2019: Procter & Gamble investierte wieder am meisten
  10. Adressable TV: Zielgruppen mit individuell relevanten Botschaften ansprechen




zurück

vg 20.04.2020