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Corona-Lockerungen: Der Run auf den stationären Handel bleibt (vorerst) aus

Einkaufen so unbeschwert wie früher ist derzeit noch in weiter Ferne (Foto: Fotolia)
Einkaufen so unbeschwert wie früher ist derzeit noch in weiter Ferne (Foto: Fotolia)

Die seit Start der Corona-Krise gestiegene Mediennutzung bleibt gegenüber der Zeit vor der Krise auf hohem Niveau. Allerdings ist diese wieder leicht rückläufig. Vor allem scheint das Interesse an Neuigkeiten zur Krise selbst zu sinken: Während am Anfang der Krise 17 Prozent angaben, sich stündlich zu informieren, ist dieser Wert nun auf 2 Prozent gesunken und der Mehrheit genügt 1-2 Mal am Tag. 19 Prozent informieren sich noch seltener und 4 Prozent versuchen Informationen zu Corona zu vermeiden. Das geht aus der sechsten Befragungswelle des 'Havas Media Corona Monitors' hevor, der in wöchentlichen Befragungswellen untersucht, wie sich das Verhalten und die Stimmung der Deutschen verändert – sowohl in Bezug auf ihr Mediennutzungsverhalten als auch auf das alltägliche Konsumverhalten und die Stimmung der Bevölkerung. Befragt werden jeweils 500 Menschen zwischen 14 und 69 Jahren mittels einer repräsentativen Onlinebefragung mit respondi. Die sechste Befragungswelle erfolgte vom 27. bis zum 29. April.


Mediennutzung: Suche nach Unterhaltung

Vor allem die Gruppe der unter 30-jährigen verzeichnet einen starken Anstieg der Mediennutzung in allen Kanälen, da sie von der Einschränkung eines sozial aktiven Lebensstils stark betroffen ist. Hier wird verstärkt Unterhaltung durch Streaming, Social Media, Computerspiele oder Datingportale gesucht. Während die Gesamtbevölkerung sich in erster Linie wieder auf das Treffen mit Freunden und Familie freut, sehnt sich die U30-Gruppe überproportional nach Reisen (55%), Stadtbummel (39%), dem Fitnessstudio (39%) und auch dem Büro (26%).

Vertrauen in soziale Medien sinkt, Lust auf Corona-Werbung auch

Auch die Nutzung von sozialen Medien ist während der Krise stark angestiegen. Allerdings ist die Nutzung auch hier im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Nachrichten über die sozialen Kanäle werden skeptisch betrachtet und nur 24 Prozent vertrauen diesen. Bei den jüngeren 14-29-jährigen liegt das Vertrauen mit 38 Prozent deutlich höher als bei den Ü30-jährigen mit nur 20 Prozent.

Nach wie vor wünschen sich die Menschen eine objektive Berichterstattung über Corona (31%), aber auch Ablenkung/was Positives (12%), nicht über Corona (11%) und weniger Panikmache (8%) sind gewünscht. 45% wünschen sich auch in der Werbung Normalität und die Unterstützung für Werbung mit Corona-Bezug sinkt im Vergleich zur Vorwoche von 19% auf 12%.

Das Leben wird digitaler

Die letzten 6 Wochen haben das Leben der Menschen digitalisiert. Die Zeit zu Hause hat Menschen dazu geführt, die Möglichkeiten des digitalen Lebens stärker für sich zu nutzen. Sowohl bei Streaming, Online-Shopping, Kommunikation als auch bei Bank- und Börsengeschäften oder Lieferservice ist die Nutzung gegenüber dem Anfang der Krise stark angestiegen. 88 Prozent glauben, dass Online-Shopping auch in Zukunft wichtig bleibt. Auch Online-Events wurden durch Corona stärker genutzt. 27 Prozent haben bereits ein Online-Event besucht wobei vor allem Weiterbildung, Konzerte und Fitness am beliebtesten sind. Auch digitales Lernen schreitet voran. 68 Prozent der Schüler sind technisch gut ausgestattet und können problemlos am digitalen Unterricht teilnehmen. Von den Azubis halten nur 28 Prozent ihre Ausbildungsstätte für gut vorbereitet auf die Arbeit mit digitalen Medien.

Noch kein Ansturm auf lokale Geschäfte

Trotz der Lust auf Stadtbummel blieb der Ansturm auf die Geschäfte nach den ersten Lockerungen aus. 63 Prozent waren bisher immer noch nicht in einem stationären Laden. Auch gibt es Anzeichen von steigender Kaufzurückhaltung: so steigt der Anteil der Käufer, die bspw. den Kauf von Kleidung bis nach der Krise aufschieben wollen innerhalb von 2 Wochen von 22% auf 31%. Beim Autokauf stieg hingegen der Anteil der Menschen, die auch während der Krise kaufen würden von 17% auf 25%. 45 Prozent der Befragten würden eine staatliche Unterstützung als Grund für einen Autokauf sehen. Nach der Krise möchten 72 Prozent darauf achten, lokale Händler und regionale Produkte stärker zu unterstützen.



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(tor) 06.05.2020



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tor 06.05.2020