Plattformen: Anteil der Marktplätze, die auch Händler sind, steigt
Die Marktplatz-Landschaft in der DACH-REgion 2020 (Quelle: Ecom consulting / Gominga)
Wir leben im Zeitalter der Plattformen. Insgesamt betreiben über 480 Player weltweit und mehr als 170 im DACH-Raum verschiedenste Marktplatz-Modelle. Damit hat sich die Zahl der Akteure allein in der DACH-Region in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Das zeigt eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Ecom Consulting und die Review-Company Gominga. Sie haben die internationale Marktplatzlandschaft im Zeitraum September 2019 bis Januar 2020 sortiert und erfasst. In ihrer Analyse kommt das Autorenteam unter anderem zu folgenden Erkenntnissen:
- Das eine Marktplatzmodell gibt es nicht mehr: Neben den Marktplatz-Pure-Playern gibt es heute eine Vielzahl an Händlern, die ihren Webshop um einen Marktplatz erweitern, App-Marktplätze, die auf "Mobile Only" setzen, Preisvergleichsplattformen sowie Social-&-Content-Commerce-Modelle. Es gibt B2C-, B2B- oder C2C-Marktplätze. Und auch das jeweilige Service-Level, das Marktplatzbetreiber ihren Handelspartnern anbieten, ist mannigfaltig und reicht von der Logistik über Payment bis zu Advertising oder Warenfinanzierung.
- Viele Marktplätze in pikanter Doppelrolle: Rund ein Drittel der existierenden Marktplätze sind Marktplatz-Händler-Kombinationen – weltweit sowie auch im deutschsprachigen Raum. Wie Amazon fungieren sie als Marktplatz und verkaufen zugleich ihre eigene Ware. Gegenüber 2015 ist der Anteil der Marktplatz-Händler-Kombinationen in der DACH-Region von 19 auf fast 30 Prozent signifikant gestiegen.
- Zu wenige Marktplätze setzen auf echte Kundeninteraktion: User Generated Content (UGC) ist heute ein elementarer Erfolgsfaktor. Und Händler- und Produktbewertungen sind eine wichtige Form von UGC. Umso überraschender ist es, dass nur 45 Prozent der B2C-Marktplätze global und 39 Prozent der Plattformen aus dem deutschsprachigen Raum eine Bewertungsfunktion integriert haben. Doch die jüngste Generation der Marktplätze holt auf. Gerade Social-&-Content-Commerce-Plattformen wie Instagram oder Pinterest schaffen gezielt Communities, um die Interaktion zwischen Nutzern untereinander sowie Marke und Konsumenten zu intensivieren.
Die Marktplatz-Landschaft global 2020 (Quelle: Ecom consulting / gominga)
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