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Markenpiraterie: Zoll sichert Fakes im Wert von 225 Mio. Euro

Produkt- und Markenpiraterie: Fälschungen im Wert von 225 Millionen Euro (Quelle: Zoll)
Produkt- und Markenpiraterie: Fälschungen im Wert von 225 Millionen Euro (Quelle: Zoll)

Der Zoll hat im vergangenen Jahr gefälschte Waren im Wert von 225 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug dieser noch 196,7 Millionen Euro. Das zeigt die Jahresbilanz des Zolls. Bei leicht rückläufiger Anzahl an festgestellten Fällen und nahezu gleicher Stückzahl an beschlagnahmten Waren, zeigt dies, dass gerade hochpreisige Markenwaren beliebte Fälschungsobjekte sind. Besonders Luxusuhren mit einem Originalwert von mindestens 12.000 Euro je Stück fielen 2019 auf.

Mit einem Zuwachs von rund 54 Prozent zum Vorjahr ist der Warenbereich des persönlichen Zubehörs wie Uhren, Schmuck, Brillen oder Taschen mit Abstand Spitzenreiter in Hinblick auf die Warenwerte. Betrachtet man allein die Menge beschlagnahmter Waren, führen weiterhin Waren wie Maschinen und Werkzeuge, Fahrzeuge einschließlich Zubehör oder auch Verpackungsmaterialien die Liste an. Hier finden Sie die Zoll-Jahresstatistik. 61,5 Prozent der gefälschten Waren kommen aus der China, gefolgt von Hongkong (12,7 %) und der Türkei mit 8,3 Prozent.

Markenverband: Online-Marktplätze zum proaktiven Herausfiltern von Fakes verpflichten

Dass über die Hälfte der Fälschungen in der Post aufgegriffen wurde, sei ein Besorgnis erregender Beleg dafür, dass sich Online-Handel mit Plagiaten in Verbindung mit Postversand als Vertriebsweg für Produkt- und Markenfälscher etabliert hat, so der Markenverband, Berlin.

"Binnen Monatsfrist ist der Politik von Europol, Interpol und dem Deutschen Zoll in aller Deutlichkeit vor Augen geführt worden, wie dramatisch die durch Produkt- und Markenpiraten verursachten Schäden für Verbraucher und Markeninhaber sind, wie intensiv Fälscher Online-Vertriebswege nutzen und welche gesundheitlichen Gefahren den Verbrauchern drohen", so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e. V. "Es gibt keine Entschuldigung mehr, dass die modernen Vertriebswege der Produkt- und Markenpiraten nicht durch beherztes Handeln der Politik ausgetrocknet werden. Ganz akut ist der europäische Gesetzgeber gefordert alle Online-Marktplätze zum proaktiven Herausfiltern von Fälschungen zu verpflichten. So würde ein Großteil der gefälschten Waren nicht mehr den Weg zu den Verbrauchern finden."

VKE Kosmetikverband: "Geistiges Eigentum ist unser Rohstoff"

Düfte- und Körperpflegeprodukte waren mit 6.923 Beschlagnahmen ebenfalls stark von Fälschungen betroffen. Die Anzahl der beschlagnahmten Kosmetika lag bei knapp 134.000 Stück.

"Nur der Kauf des Originals gewährleistet erstklassige Qualität, faire Arbeitsbedingungen und Verbraucherrechte, erläutert Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE-Kosmetikverbandes. "Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Damit sind Marken und die damit verbundenen Rechte wesentliche Grundlagen des volkswirtschaftlichen Wohlstands. Geistiges Eigentum ist unser Rohstoff."

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(vg) 16.05.2020



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