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Patentanmeldungen im Bereich E-Mobilität und autonomes Fahren steigen


Innovationen bei E-Mobilität und autonomem Fahren rasant gestiegen (Quelle: DPMA)

Die Innovationstätigkeit im Bereiche Elektromobilität hat in Deutschland deutlich an Fahrt aufgenommen. Im Jahr 2019 veröffentlichten das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) und das Europäische Patentamt (EPA), beide München, 660 Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland, die sich direkt auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb beziehen – 42 Prozent mehr als noch 2017. Auch bei den Schlüsseltechnologien zur Stromversorgung von Elektrofahrzeugen – Batterien und Brennstoffzellen – hat die Innovationstätigkeit stark zugelegt: In der Batterietechnik lag die Zahl der veröffentlichten Anmeldungen bei 2.684 und damit um 41 Prozent höher als 2017. Bei Brennstoffzellen waren es im selben Zeitraum 848 veröffentlichte Anmeldungen – ein Plus von 18 Prozent.

Anmeldungen zum Verbrennungsmotor rückläufig

Auch längerfristig zeigt der Trend beim Elektroantrieb und in der Batterietechnik deutlich nach oben. In beiden Technologiebereichen wurden 2019 mehr als dreimal so viele Patentanmeldungen veröffentlicht wie vor zehn Jahren. Bei Brennstoffzellen ist der langfristige Trend, bei gelegentlichen Auf- und Abwärtsbewegungen, ebenfalls insgesamt positiv. Allerdings lassen die Zahlen darauf schließen, dass die meisten Hersteller bei der Elektromobilität derzeit noch stärker auf Batterien als auf Brennstoffzellen setzen.

Anmeldungen zum Verbrennungsmotor sind dagegen auch in der Langfristbetrachtung leicht rückläufig. Die Zahl der Anmeldungen war im vergangenen Jahr um 13 Prozent niedriger als noch 2017.

Audi beim Elektroantrieb vorn, LG Chem bei Batterietechnik

Deutschland liegt bei den Patentanmeldungen für Elektroantriebe vorn (Quelle: DPMA)

Aus Deutschland kamen im vergangenen Jahr fast die Hälfte aller Patentanmeldungen zum Elektroantrieb (47,4 Prozent), darauf folgten Japan (17,0 Prozent), die USA (13,6 Prozent), China (4,7 Prozent) und die Republik Korea (3,6 Prozent). Im Hersteller-Ranking lag mit der Audi AG ein deutscher Anbieter vorn. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die japanische Toyota Jidosha K.K. und die amerikanische Ford Global Technologies, LLC. Auf Platz 4 und 5 lagen mit der Bayerische Motoren Werke AG und der Robert Bosch GmbH wieder zwei deutsche Anmelder.

Bei der Batterietechnik nahm Deutschland mit fast einem Drittel aller Anmeldungen (29,7 Prozent) ebenfalls Platz 1 ein, wieder vor Japan (21,4 Prozent), der Republik Korea (20,2 Prozent), den USA (12,0 Prozent) und China (8,7 Prozent). Das Unternehmens-Ranking führte allerdings die koreanische LG Chem, Ltd. an, vor Bosch und BMW auf den Plätzen 2 und 3.

Batterietechnik: Zwei deutsche Unternehmen unter der Top-5-Anmeldern (Quelle: DMPA)

Toyota bei Brennstoffzellen vorne, Robert Bosch beim Verbrennungsmotor

Lediglich auf Platz 2 lag Deutschland bei der Brennstoffzellentechnik (29,8 Prozent). Führend war hier Japan mit mehr als einem Drittel aller Anmeldungen (37,9 Prozent). Auf den Plätzen 3 bis 5 folgten die USA (13,1 Prozent), die Republik Korea (7,5 Prozent) und Frankreich (4,2 Prozent). Unter den Herstellern führte Toyota die Top-Liste an, danach positionierten sich Audi und Bosch.

Bei den Anmeldungen zum Verbrennungsmotor lag Deutschland wiederum mit großem Abstand vorn (43,8 Prozent). Es folgten Japan (21,1 Prozent), die USA (18,4 Prozent), die Republik Korea (3,0 Prozent) und Frankreich (2,4 Prozent). Folgerichtig führte auch ein deutsches Unternehmen das Hersteller-Ranking an: die Robert Bosch GmbH. Die weiteren Plätze belegten Ford und die Schaeffler Technologies AG & Co. KG.


Deutschland und USA führend beim autonomen Fahren

Neben den Antriebstechniken nahm das DPMA die Innovationslandschaft auch in Bezug auf das autonome Fahren in den Blick. Hierzu zählt nicht nur die automatisierte, teilweise oder durchgängige Ausführung von dynamischen Fahraufgaben (fahrerloses Fahren), sondern es werden auch Vorrichtungen und Verfahren berücksichtigt, die den Fahrer bei der Fahrzeugkontrolle unterstützen oder ihm Teilaufgaben abnehmen. Auch hier ging die Anmeldeentwicklung in den vergangenen zehn Jahren steil nach oben: 2010 hatten DPMA und EPA noch 1.180 Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland in den Technikklassen veröffentlicht, die dem autonomen Fahren zugerechnet werden. Im vergangenen Jahr waren es bereits 4.265 – mehr als dreieinhalb Mal so viele.

Der weitaus größte Anteil der Anmeldungen (43,0 Prozent) kam 2019 auch in diesem Bereich von deutschen Unternehmen. Mit Bosch (Platz 1), BMW (Platz 3) und der Daimler AG (Platz 4) positionierten sich auch drei deutsche Hersteller im Ranking ganz oben. Auf Platz zwei liegen die USA mit 20,1 Prozent der Anmeldungen. Mit Ford und der GM Global Technology Operations LLC komplettieren zwei amerikanische Unternehmen die Top-5 der Anmelder-Rangliste.




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vg 22.05.2020