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Corona-Krise beschleunigt digitale Transformation

Die aktuelle Corona-Krise wird nach Ansicht deutscher Topmanager die Wirtschaft gravierend und langfristig verändern. Die Unternehmen hierzulande werden sich dauerhaft digitaler und kundenorientierter aufstellen sowie ihre internen Strukturen modernisieren. Das sind Ergebnisse der branchenübergreifenden Entscheiderbefragung #NextLevelDigital der Münchner Strategieberatung The Nunatak Group, die vom Marktforschungsinstitut Innofact betreut wurde. Im Rahmen der Studie wurden 230 Manager aus Firmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 30 Millionen Euro befragt.

Kundenkommunikation verändert sich besonders stark

Besonders starke Veränderungen sind der Umfrage zufolge bereits jetzt in der Kundenkommunikation (87 Prozent), bei Produkt- und Service-Innovationen (75 Prozent), bei Innovationen im Marketing (75 Prozent) sowie in Produktions- und Lieferketten (74 Prozent) erkennbar. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass solche Anpassungen langfristig erhalten bleiben oder sogar ausgeweitet werden dürften.

Als Felder mit hohem und sehr hohem, weiterem Handlungsbedarf wurden die Themen Datenstrategie (67 Prozent), die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle (65 Prozent), digitale Produkte und Dienstleistungen (64 Prozent) sowie operative Prozesse (61 Prozent) benannt. Es folgen HR (53 Prozent) und Finanzwesen (52 Prozent).

Die Mehrheit der Befragten und ihre Unternehmen setzen seit Ausbruch der Pandemie auf neue Prozesse in der internen Zusammenarbeit wie Kollaborationstools (87 Prozent) oder komplett neue Organisationsstrukturen (73 Prozent). Jeweils über 71 Prozent der Manager gehen davon aus, dass mit der Krise neu eingeführte digitale Prozesse erhalten bleiben oder sogar ausgeweitet werden und aktuelle Digitalprojekte fortgesetzt oder forciert werden. Weniger als zehn Prozent gehen von einem Rückfall auf Vor-Corona-Zeiten aus.

Problem in den Unternehmen: niedriger Digitalisierungsgrad

Die Umfrage zeigt aber auch: Noch klafft eine große Lücke zwischen der Absicht, das Unternehmen erfolgreich zu transformieren, und dem aktuellen Stand. Die Mehrheit (57 Prozent) stuft den Digitalisierungsgrad ihres Unternehmens vor der Krise noch als gering bzw. sehr gering ein.

Weil voraussichtlich nicht alle Unternehmen diesen Prozess erfolgreich bewerkstelligen, wird sich die Wirtschaft in Deutschland den Entscheidern zufolge maßgeblich verändern. Jeder Zweite rechnet mit einer Konsolidierung des Marktes durch Übernahmen, 56 Prozent prognostizieren Insolvenzen der Mitbewerber. Im Gegenzug glauben 29 Prozent, dass neue Konkurrenten vor dem Markteintritt stünden. Aber auch neue Partnerschaften und Allianzen zwischen Anbietern würden entstehen, sagen 53 Prozent der Befragten.

Kundenzentrierung gewinnt an Relevanz

77 Prozent der Entscheider stimmen der Aussage zu, dass Unternehmen mittel- und langfristig gänzlich kundenzentriert aufgestellt sein müssen. Dies sei eine zwingende Reaktion auf Veränderungen im Konsumverhalten. 75 Prozent erwarten eine zunehmende Nutzung digitaler Kanäle, 54 Prozent sehen eine stark erhöhte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten voraus, und ebenfalls 54 Prozent erwarten eine höhere Sensibilität der Konsumenten für soziales Engagement der Unternehmen. Regionalität und Preissensitivität sind ebenfalls relevante Trends.



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vg 05.06.2020